Nach 122 Jahren Tradition: Gondel-Aus auf dem Dresdner Carolasee
Dresden - Eine schöne Bootsfahrt über den Carolasee im Großen Garten: Schon vor 122 Jahren ruderten Dresdner über das beliebte Gewässer. Nun gehört das traditionelle Vergnügen vorerst der Geschichte an: Das Tor zum Bootshaus ist verschlossen, die Anlegestelle verwaist.
Für gewöhnlich rudern im Mai Familien und Paare über den Carolasee, fahren unter der Fußgänger-Brücke durch, erfreuen sich an Wasserfontäne und Vogelgezwitscher.
Doch in dieser Saison schwimmen nur Enten, Schwäne und Fische im See - der Bootsverleih mit angeschlossenem Biergarten ist dicht!
Besucher wundern sich darüber, ein Schild oder einen Hinweis suchen sie vergebens.
"Der Gondelbetrieb wurde mit Ende der Saison 2021 eingestellt", klärt Schlösserland-Chef Christian Striefler (59) auf. "Aus Gründen der baulichen Sicherheit und Hygiene konnte die Betreibung in der Form nicht weitergeführt werden. Zudem wäre für die Instandsetzung der Boote eine größere Investition nötig gewesen."
Der Vertrag mit dem letzten Pächter sei darum nach 25 Jahren gekündigt worden.
Gondeln sollen auf Carolasee zurückkommen
Wie es jetzt weitergeht, ist offen. "Es sind Sanierungsarbeiten an der Gebäudesubstanz als auch an den Außenanlagen notwendig, um die heutigen Anforderungen in Bezug auf Verkehrssicherheit und Hygienestandards zu erfüllen", erklärt Striefler.
"Ein abschließendes Konzept für die Betreibung des Bootshauses gibt es noch nicht, verschiedene Möglichkeiten werden geprüft, damit das Gondelfahren auf dem Carolasee wieder möglich sein wird."
Einen Zeitplan oder die notwendige Investitionssumme konnte der Schlösserland-Chef nicht nennen.
Titelfoto: Montage: Thomas Türpe, IMAGO/Arkivi