Mysteriöse Todesfälle: Wildgehege Moritzburg gibt legendäre Elch-Haltung auf!
Moritzburg - Über Jahrzehnte waren Elche die Besucherlieblinge im Wildgehege Moritzburg, wurden dort als Wappentier geführt. Doch seit einigen Jahren erschüttern mysteriöse Todesfälle den Park, sterben immer wieder Elche.

Jetzt macht der zuständige Freistaat dem ein Ende: Die Elch-Haltung wird aufgegeben.
Gäste im ältesten Wildgehege Sachsens halten vergeblich Ausschau nach Elchen, der weltweit größten Hirschart. Nur einige Rehe sind noch im Elch-Gehege (misst sechs Fußballfelder) zu finden.
Im Dezember starb "Oskar" (3), ein paar Monate zuvor Jungbulle "Harald" (11 Monate). Beide lebten nur wenige Wochen im Wildpark.
"Die Todesursachen sind unklar", sagt Forstbezirksleiter Markus Biernath (54) vom staatlichen Sachsenforst. Keine Einzelfälle.
Schon in den Jahren davor hatte es immer wieder rätselhafte Elch-Tode gegeben. Altbulle "Horst" musste eingeschläfert werden, nachdem er eine Elchkuh getötet hatte.
Auch Kälber, die im Park geboren wurden, starben innerhalb kurzer Zeit.


Mysteriöse Elch-Todesfälle: Der Grund ist nach wie vor unklar

Dabei hatten die Tierpfleger viel unternommen. Das Gehege wurde nach Giftpflanzen abgesucht, gekalkt (für sauberen Boden), neue Trinkwasseranschlüsse gelegt, Futter individuell verabreicht (etwa frische Laubholzzweige) - alles vergebens.
Nicht mal Nachforschungen der Landesuntersuchungsanstalt konnten die mysteriösen Todesfälle aufklären. Ob es konkrete Erreger waren oder das Immunsystem der Tiere stressbedingt schwächelte, weiß bis heute niemand.
"Wir sind vorsichtig, wollen kein Risiko mehr eingehen und geben darum die Elch-Haltung auf", sagt Biernath. Als neues Wappentier wurde der Luchs bestimmt.
Zudem laufen Planungen für Ersatz: Frühestens ab Herbst sollen Wisente (eine Rinderart, auch Europäischer Bison genannt) nach Moritzburg kommen.
Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann, Tino Plunert