Mit Reality-TV zum Instagram-Star? Das sagt Influencerin Lyn Künstner dazu
Dresden - Ein kurzer Auftritt bei DSDS oder GNTM und schon wird man zum Star auf Instagram, TikTok und Co.? Was für viele nach einem Traumjob klingt, ist mittlerweile eine knallharte Arbeit - bei der der leichte Weg nicht immer der beste ist, wie Influencerin Lyn Künstner (31) weiß.
140.000 Menschen folgen Lyn inzwischen bei Instagram, liken und kommentieren fleißig ihre Fotos und Videos. Mittlerweile könne sie von ihrem Influencer-Dasein gut leben.
Hinter dem Erfolg steckt jedoch jede Menge harte Arbeit. Über Jahre hat sich die Dresdnerin eine Community aufgebaut, Werbepartner gesucht und feilt auch heute noch immer weiter an der Qualität ihres Contents. Seit einigen Jahren engagiert sie sich zudem zusammen mit dem Helmholtz-Zentrum für die Diabetes-Forschung, geht selbst offen mit ihrer Erkrankung um.
"Der einfachere Weg ist wahrscheinlich übers Reality-TV, und viele nutzen das auch als Sprungbrett", gesteht die 31-Jährige. "Aber das ist ja auch irgendwie schade, solche Abkürzungen zu nehmen. Ich denke, man hat auf jeden Fall mehr Erfahrung, wenn man sich diesen Job von Grund auf aufbaut."
Gerade in Bezug auf ein Leben in der Öffentlichkeit sei sie froh, nicht einfach ins kalte Wasser geworfen worden zu sein. "Man muss ja auch bedenken, dass das nicht immer einfach ist."
Hasskommentare würden bei Lyn zum traurigen Alltag gehören. "Das ist nicht so, dass ich für jedes Foto nur Komplimente bekomme. Das ist schon hart und man braucht da definitiv ein dickes Fell, um das auszuhalten."
Lyn Künstner: "Habe mir das hart erarbeitet"
Hinzu komme das täglich Brot eines Influencers: regelmäßiger Kontakt zur Community, Kundenakquise und die Arbeit mit Werbepartnern. "Das ist ja nun auch nicht so, dass die Unternehmen einfach so auf uns zukommen und mit uns arbeiten wollen. Der Job sieht auch längst nicht so aus, dass man mal in zehn Sekunden ein Foto schießt und dann ist man fertig."
Influencer, so sagt Lyn, sind heute Ein-Mann-Werbeunternehmen. Vom ersten Kontakt mit einem neuen Partner bis zur eigentlichen Produktplatzierung vergehen mitunter Wochen, in denen beide Seiten herausfinden, wie sie einen Artikel am besten präsentieren. "In all dem, was wir heute bei erfolgreichen Leuten auf Instagram sehen, steckt jahrelange Arbeit und etwas, dass sie sich hart aufgebaut haben."
Demnächst werde Lyn zu dem Thema auch an einer Schule sprechen und versuchen, andere so besser aufzuklären. "Gerade Jugendliche denken ja heute, dass sie schnell noch TikTok-Star oder eben Influencer werden. Da will ich einfach aufzeigen, wie es wirklich ist."
Der Erfolg sei bei ihr längst nicht über Nacht gekommen. "Ich habe mir das hart erarbeitet, studiert und auch jahrelang in meinem eigentlichen Job gearbeitet. Und dann irgendwann war ich so weit, dass ich als Influencer mein Leben finanzieren konnte."
Titelfoto: Montage: Lyn Künstner