Mit Dirigent und Staatskapelle: Dresden sorgt für gute TV-Quoten!

Dresden - Der Jahreswechsel im Fernsehen stand, was klassische Musik betrifft, unter prägendem Dresdner Einfluss. Das Silvesterkonzert der Staatskapelle kommt traditionell aus der Semperoper, während das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker vom Wahl-Dresdner Christian Thielemann (64), Chefdirigent besagter Staatskapelle, angeführt wurde.

Die Sängerinnen Štěpánka Pučálková (37, l.) und Golda Schultz (41) im Dresdner Silvesterkonzert.
Die Sängerinnen Štěpánka Pučálková (37, l.) und Golda Schultz (41) im Dresdner Silvesterkonzert.  © Oliver Killig

Beides, ausgestrahlt vom ZDF, konnte sich sehen und hören lassen.

Die Staatskapelle unter Leitung von Tugan Sokhiev (46), der den erkrankten Franz Welser-Möst (63) ersetzte, der seinerseits den in Wien weilenden Christian Thielemann hätte vertreten sollen, bot ein glanzvolles Programm.

Mit dabei waren die Sängerinnen Golda Schultz (41) und Štěpánka Pučálková (37), der Sänger Iurii Samoilov und der Pianist Igor Levit (36).

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Das Publikum zählte 1,62 Millionen Zuschauer, was einem Marktanteil von neun Prozent entspricht.

Ein stattlicher Erfolg im Vorabendprogramm, mag man sagen, umso mehr, wenn man als Vergleichsgröße die Sportübertragungen vom Nachmittag heranzieht, die im Quotenbereich nur unwesentlich erfolgreicher waren.

Wiener Neujahrskonzert gewinnt "Quoten-Duell"

Christian Thielemann (64) in einem konzentrierten Moment des Neujahrs-Dirigats.
Christian Thielemann (64) in einem konzentrierten Moment des Neujahrs-Dirigats.  © imago/Xinhua

Der Unterschied zwischen der Staatskapelle und ihrem in diesen Tagen abspenstigen Chefdirigenten, er betrug beim ZDF eine Million Zuschauer.

2,69 Millionen Klassik-Liebhaber wurden Zeugen des von Thielemann dirigierten Wiener Neujahrskonzerts, das mit einer Reihe nie zuvor in diesem Format gespielter Werke - darunter eine Quadrille von Bruckner - einen veritablen Quotenerfolg (Marktanteil 20,2 Prozent) erzielte.

Für den gebürtigen Berliner und (noch) verankerten Dresdner Thielemann ist ein Dirigat in Wien immer wie ein Heimspiel, kaum irgendwo wird er vom Publikum so sehr verehrt wie dort.

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In der Wiener Lokalpresse begeisterte sein Neujahrsauftritt aber nicht jeden.

Lob und Kritik vonseiten der Lokalpresse

Der goldene Musikvereinssaal in Wien lädt alljährlich zum großen Neujahrskonzert. (Archivbild)
Der goldene Musikvereinssaal in Wien lädt alljährlich zum großen Neujahrskonzert. (Archivbild)  © Ronald Zak/AP/dpa

"Wenn etwas insgesamt fehlte, waren es diese erhofften besonderen, fast magischen Momente, bei denen die Zeit quasi stillzustehen scheint und der Klang dieses Orchesters besonders im Leisen sein Fluidum entfaltet, indem er Leichtigkeit und Melancholie vermählt", mäkelte der Kritiker des "Standard".

Immerhin überzeugte ihn der Donauwalzer: "Dem gab man schließlich doch noch endlich jenes gewisse Etwas, das zuvor selten geblieben war."

Voll des Lobes war der Kritiker des "Kurier": "Viel wienerischer und vor allem schöner kann der Auftakt zu einem neuen Jahr nicht klingen", heißt es, da müssten selbst die kritischsten Stimmen verstummen.

Aus der Sicht Thielemanns dürfte der Jahresbeginn 2024 ohne Abstriche als gelungen gelten.

Ein Jahr, das ihn ab Sommer als neuen Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden auf einem der einflussreichsten Posten der Musikwelt erleben wird.

Neujahrskonzert ab 12. Januar auch auf CD und digital erhältlich

In 100 Länder übertragen, war das Neujahrskonzert ein Weltereignis. Tonträger folgen.

Am 12. Januar erscheint es bei Sony Classical auf CD und digital, am 26. Januar als DVD und Blu-ray.

Schon am 5. Januar werden die Bruckner-Quadrille und die traditionellen Zugaben, der Walzer "An der schönen blauen Donau" und der "Radetzky-Marsch", als digitale Singles veröffentlicht.

Titelfoto: imago/Xinhua

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