Michael Patrick Kelly lässt in Dresden seine Friedensglocke läuten
Dresden - Musiker Michael Patrick Kelly (44) läutet die Friedensglocke. Vom 26. April bis 8. Mai kommt der Künstler mit seinem Projekt "#Peace Bell" in die Dresdner Frauenkirche.
Die 800 Kilo schwere Bronzeglocke wird im Hauptraum ausgestellt, ihre Botschaft fließt in die Friedenssandacht am 26. April (18 Uhr), in die täglichen Andachten und den Sonntags-Gottesdienst ein.
"In einer Welt voller Aufruhr und Krieg warnt uns die Friedensglocke, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen", erklärt Kelly. "Die Glocke soll bewusst machen, wie wichtig eine Abkehr von Radikalismus und Gewalt ist." Kellys Glocke wurde 2018 aus Kriegsschrott gegossen. "Sie kehrt um, was in Kriegen geschah: Kirchenglocken wurden eingeschmolzen, um daraus Waffen zu bauen."
Auf Kellys Konzerten läutet sie stets eine Schweigeminute für den Frieden ein, zuletzt beim Ukraine-Konzert am Brandenburger Tor. Auch in der Frauenkirche wird die Glocke zu hören sein - zusammen mit der Friedensglocke Jesaja, die Teil des achtstimmigen Kirchengeläuts ist.
"Der Zeitraum der Ausstellung verbindet zwei historische Daten", so Andreas Dieterich (38) von der Stiftung Frauenkirche. "Am 26. April 1937 zerstörte die deutsche Luftwaffe die baskische Stadt Guernica – der Angriff gilt als Geburtsstunde des modernen Luftkrieges. Der 8. Mai markiert das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa."
Das Projekt klingt mit einem "#PeaceTalk" mit Michael Patrick Kelly am 8. Mai (14 Uhr) aus. Gratis-Tickets unter www.frauenkirche-dresden.de/peacebell
Titelfoto: Andreas Nowak, dpa-Zentralbild