Medaille bei der Olympiade: Wie Olaf Böhme zum Mathe-Genie wurde
Dresden - Das kleine Einmaleins hat jeder drauf. Doch bei Integralrechnung & Co. qualmen die Köpfe. Mathematik gehört bei den meisten Schülern nicht unbedingt zu den Lieblingsfächern. Ganz anders war das bei Olaf Böhme (†65). Der 2019 verstorbene Dresdner Kabarettist war ein Mathe-Genie.
Vor mehr als 50 Jahren sahnte er bei der Internationalen Mathematik-Olympiade in Polen sogar eine Silber-Medaille für die DDR ab.
"Olaf Böhme hätte mitgefiebert, wenn sich diese Woche bei der 63. Olympiade in Oslo die Schüler messen", weiß Schauspieler Thomas Kaufmann (44).
Am 16. Juli (19.30 Uhr) erinnert er mit der Hommage "Mein Freund, der betrunkene Sachse" im Boulevardtheater an Böhme.
"Als 16-Jähriger holte Böhme seine erste Medaille - das war 1970 Bronze bei der 12. Olympiade im ungarischen Keszthely."
Nach der Schule studierte er Mathematik - bis 1976 an der TU Dresden, danach bis 1978 in Kiew.
"1983 promovierte Olaf Böhme sogar auf dem Gebiet der Wahrscheinlichkeitstheorie", weiß Kaufmann.
"Für mich sind mathematische Dinge tatsächlich Böhmische Dörfer. Hätte ich nicht einen mir wohlgesonnenen Lehrer gehabt - ich wäre mit Pauken und Trompeten durch die Matheprüfung gerasselt", gibt der Mime zu.
Aber: "In meinem Programm zitiere ich auch eine kabarettistische Mathevorlesung von Olaf Böhme, er hat viele davon an der TU gehalten, für Studenten und Nichtstudenten." Ob "Wenn Integrale lachen lernen", "Die Rechnung ohne den Wirt" oder "Eine Aufgabe, zwei Fehler, drei Lösungen" - bei Böhme war der Name Programm.
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