Dresden - Die Kartoffel ist in aller Munde - und so soll es auch in der Galerie von Lita Poliakova (38) sein. Kunst für alle, auch für Leute mit kleinem Geldbeutel, bietet die am gestrigen Freitag offiziell eröffnete "Gallery Kartoffel" auf der Hauptstraße an.

"Kunst ist weder Luxus noch gehört sie ausschließlich ins Museum. Kunst soll in den Alltag einziehen, soll selbstverständlich sein - so wie der Kaffee am Morgen", wünscht sich die junge Galeristin.

Im Dezember bezog sie ihre Ausstellungsräume, die sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, dem Wissenschaftler Vladimir (40), flottgemacht hat.

"Lila ist meine Lieblingsfarbe, aber das ist wohl nicht zu übersehen", lacht Lita.

Ihr fliederfarben gestrichener Showroom ist mit 17 Quadratmetern etwas größer als eine Küche. Eine große, goldene Pappkartoffel hängt von der Decke.

Kleinformatige Bilder mit maximal 100 Zentimetern Seitenlänge, Grafiken, Postkarten, Fotografien, Drucke, Collagen, Schmuck, Objekte oder selbst verlegte Bücher von zwölf europäischen Künstlern passen sich dem Raumformat an - und sind zu erschwinglichen Preisen zu haben.

Das mit 700 Euro teuerste Bild "Monday Morning" stammt von der gebürtigen St. Petersburgerin und Galeristin selbst: Ein Krokodil macht sich in Pumps auf den Weg ins Büro. Postkarten aber gibt es schon ab zwei Euro.

Originelle Dioramen von Antonio Azevedo sind für 250 Euro zu haben, in einem ähnlichen Preisrahmen bewegen sich Linolschnitte von Moritz Wippermann.

Der Niederländer Jaco Putker ist mit surrealen Szenerien in Schwarz-Weiß (um 80 Euro) vertreten, die Polin Modesta Gorol zeigt feine Aquatinta-Arbeiten.

Die Auswahl ist groß - und soll vor allem jungen Leuten den Kauf von Kunst ermöglichen. Geöffnet mittwochs bis samstags von 14 bis 19 Uhr.