Dort, wo alles anfing: "Stubbe" dreht letzte Folge in Dresden!

Dresden - Zurück zu den Wurzeln: Schauspieler Wolfgang Stumph (78) blickt auf eine lange Erfolgskarriere zurück. Ob der Kinofilm "Go Trabi Go", TV-Formate wie "Salto Postale", seine eigenen Reportagen oder die langjährige ZDF-Krimi-Serie "Stubbe - Von Fall zu Fall" - Stumpi hat immer die Herzen des Publikums erobert. Gerade wird die letzte Stubbe-Sonderfolge gedreht, an einem ganz besonderen Ort.

In der Robotron-Kantine, die heute für Kunstprojekte genutzt wird, begann die Karriere von Wolfgang Stumph (78).
In der Robotron-Kantine, die heute für Kunstprojekte genutzt wird, begann die Karriere von Wolfgang Stumph (78).  © Thomas Türpe

Die vielköpfige Filmcrew war gestern im alten Robotron-Gelände unterwegs. In einem leerstehenden Flügel gegenüber der ehemaligen Robotron-Kantine wurde das Filmset eingerichtet.

Für Wolfgang Stumph ist dies ein ganz besonderer Platz.

Die alte, 1972 errichtete Kantine des Computer-Kombinats Robotron weckt Erinnerungen: "Hier hat alles begonnen - mit meinem Kabarett 'Die Lachkarte'. Das habe ich hier 1970 als Student während meines Ingenieurpädagogik-Studiums gegründet, zusammen mit meiner Frau Christine."

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Der Name des Kabaretts war eine Anspielung auf die damals üblichen Lochkarten zur elektronischen Datenverarbeitung (EDV).

Das 4100 qm große Gebäude mit Küche und zwei großen Speisesälen mit 800 Plätzen war bis zur Wende das Zuhause des Amateur-Kabaretts.

Wolfgang Stumph lehnt mit Wanja Mues (50, l.), seinem Film-Ex-Schwiegersohn, an der bunt gesprayten Wand der alten Robotron-Kantine.
Wolfgang Stumph lehnt mit Wanja Mues (50, l.), seinem Film-Ex-Schwiegersohn, an der bunt gesprayten Wand der alten Robotron-Kantine.  © Thomas Türpe

Wolfgang Stumph: "Der letzte Stubbe führt mich also an meine Ursprünge zurück!"

Waren in 50 ZDF-Krimi-Folgen von "Stubbe - Von Fall zu Fall" und drei Sonderfolgen ein tolles Team: Wolfgang Stumph mit seiner Tochter Stephanie Stumph (40, r.).
Waren in 50 ZDF-Krimi-Folgen von "Stubbe - Von Fall zu Fall" und drei Sonderfolgen ein tolles Team: Wolfgang Stumph mit seiner Tochter Stephanie Stumph (40, r.).  © picture alliance/dpa/ZDF

"Robotron hat das Kabarett gefördert. Und wir haben in der Kantine unzählige Veranstaltungen gespielt, auch zum Frauentag", erinnert sich Stumph an die Glanzzeiten der Kantine.

"Bis 1980 blieb ich bei der Lachkarte, habe aber schon parallel dazu Schauspiel in Leipzig studiert." Auf der Kantinen-Bühne entdeckte ihn Kabarettist Wolfgang Schaller und holte ihn an die "Herkuleskeule" - wo Stumpi zehn Jahre für Lacher sorgte.

"Der letzte Stubbe führt mich also an meine Ursprünge zurück", nickt Stumph. Der Robotron-Flügel an der Kantine verwandelt sich im Film in das Polizeipräsidium, zu dem sich der längst pensionierte Kriminalkommissar Stubbe mit einem Trick Zutritt verschafft.

Blick auf das Robotron-Gelände Mitte der 80er-Jahre.
Blick auf das Robotron-Gelände Mitte der 80er-Jahre.  © Imago/Sächsische Zeitung

"Der Titel der Abschlussfolge steht noch nicht fest. Aber gesendet wird sie wahrscheinlich 2025", so Stumph - 30 Jahre nach der ersten Stubbe-Folge.

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe, Imago/Sächsische Zeitung

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