Kostbar, kurios und winzig groß: "Ostern im Jägerhof" mit Miniaturen-Foto-Schau

Dresden - Die Ausstellung "Ostern im Jägerhof" im Museum für Sächsische Volkskunst ist jahreszeitliche Tradition. In diesem Jahr ist sie besonders prächtig, durch Kuriositäten, die ob ihrer feinziselierten Handwerkskunst staunen lassen. Begleitet wird sie von der Sonderausstellung "Miniminiminiaturen", die winzigste Objekte durch Makro-Fotografie ganz groß erscheinen lässt.

Museumsmitarbeiterin Elke Birninger (64) betreut seit Jahrzehnten die Osterausstellungen im Jägerhof. 2024 ist es ihre letzte vor dem Ruhestand.
Museumsmitarbeiterin Elke Birninger (64) betreut seit Jahrzehnten die Osterausstellungen im Jägerhof. 2024 ist es ihre letzte vor dem Ruhestand.  © Eric Münch

Seit Jahrzehnten hat Museumsmitarbeiterin Elke Birninger (64) die Weihnachts- und Osterausstellungen im Jägerhof betreut, die Begleitprogramme mit Vorträgen und musikalischen Darbietungen organisiert.

Nun wartet der Ruhestand. "Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge", sagt sie. Diese Osterschau ist ihre letzte, sie hat sie kuratiert und "nochmal das Beste aus den Schränken geholt".

Unter dem Motto "Kostbarkeiten und Kuriositäten" sind inmitten geschmückter Ostersträuche traditionell wie innovativ verzierte Eier zu sehen.

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Kaum zu glauben, was mit Geduld und ruhiger Hand möglich ist: Es gibt Globus- und Glühbirnen-Eier zu sehen, von Relief-Skarabäen besetzte oder mit bis zu 3000 Löchern durchbohrte Eier.

Museums-Ankündigung: "Die kleinste Ausstellung der Welt"

Dieses Modell der Seiffener Kirche hat es nicht in die Ausstellung geschafft, macht aber die Größenverhältnisse deutlich.
Dieses Modell der Seiffener Kirche hat es nicht in die Ausstellung geschafft, macht aber die Größenverhältnisse deutlich.  © Eric Münch

Highlights sind ein Taubenei, das der ungarische Volkskünstler József Kozpek mit 89 Mini-Hufeisen beschlagen hat (er steht für diese Kunstfertigkeit auch im Guinessbuch der Rekorde) sowie die per Rotmarderpinsel bemalten Eier einer Gartenschnecke. So klein, dass sie mit Lupe präsentiert werden.

"Das hätte auch in die Sonderausstellung gepasst", sagt Museumsdirektorin Kathi Loch (45). Die Schau "Miniminiminiaturen" im zweiten Geschoss preist sie als "Die kleinste Ausstellung der Welt" an.

Ausgehend von einem Lieblingsstück der Dauerausstellung - einer mit zwei Vaterunsern beschriebenen Erbse - werden Miniaturen gezeigt, die man sonst kaum sehen kann.

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16 Motive aus 35 Einzelobjekten sind in zwei Schautischen arrangiert: Mikroschnitzereien wie ein Bergmann in einem Streichholz, eine in eine Walnussschale gebaute Dampfmaschine, Puppenstubenspielzeug oder die maximal drei Millimeter messende Schnitz-Kopie des Annaberger Bergaltars.

Besucher bekommen Makro-Fotografie präsentiert

Die begleitende Sonderschau "Miniminiminiaturen" zeigt künstlerische Makro-Fotografien winzigster Sammlungsobjekte.
Die begleitende Sonderschau "Miniminiminiaturen" zeigt künstlerische Makro-Fotografien winzigster Sammlungsobjekte.  © Eric Münch

Was das bloße Auge kaum fassen kann und zusammen in einen Schuhkarton passt, doppeln großformatige Abbildungen der Berliner Fotografen Sebastian Köpcke und Volker Weinhold, die seit den 90er-Jahren als Duo "Sammlungsfotografen" Museumsobjekte inszenieren.

Sie haben sich erstmals mit der Makro-Fotografie von Miniaturen beschäftigt und diese vor schwarzem Hintergrund ohne Einsatz digitaler Effekte in formaler Strenge aufgenommen.

Das Ergebnis ist in hochwertigen ChromaLux-Abzügen zu sehen, ein Film dokumentiert die Arbeit.

"Minniminiminiaturen" läuft bis 20. Oktober. Die Osterschau endet am 7. April, ihr Begleitprogramm unter: volkskunst.skd.museum.

Titelfoto: Montage: Eric Münch (3)

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