Knallverbot! Zugüberfall bei der Karl-May-Fahrt gestrichen

Radebeul - Das haben die Outlaws in ihrer Geschichte auch noch nicht erlebt!

Statt eines Zugüberfalls haben die Gäste der alljährlichen Karl-May-Fahrt sitzende Cowboys ganz ohne Ballerei erlebt. Damit protestierten sie gegen eine widerrufene Schießerlaubnis.
Statt eines Zugüberfalls haben die Gäste der alljährlichen Karl-May-Fahrt sitzende Cowboys ganz ohne Ballerei erlebt. Damit protestierten sie gegen eine widerrufene Schießerlaubnis.  © Silvio Kuhnert

Beim Überfall auf die Karl-May-Fahrt des Lößnitzdackels in Radebeul an diesem Wochenende sollten ihre Waffen schweigen. Eine bereits erteilte Genehmigung zum Gebrauch von Schreckschusswaffen mit Platzpatronen war kurzfristig vom Kreisordnungsamt in Meißen widerrufen worden!

Aus Protest gegen diese Entscheidung haben am gestrigen Sonntag nach Absprache mit der Traditionsbahn zehn Hobby-Cowboys in Höhe des Sonnenlandbades mit einem Plakat auf sich aufmerksam gemacht.

"Die Enttäuschung darüber, dass der Zugüberfall diesmal nicht gewohnt stattfand, war einigen Fahrgästen des ausverkauften Zuges anzumerken", sagt Arndt Woithe (63) vom Meißner Schützenverein 1460.

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"Einige gaben sogar ihr Ticket zurück, was wiederum die Bahn trifft. Jede Fahrt kostet in der Organisation um die 800 Euro."

Andere wiederum hätten aber auch Verständnis für die Aktion gezeigt.

Jede Fahrt kostet die Organisatoren um die 800 Euro

Behörde blieb stur

Im Normalfall krachen die Büchsen und Pistolen beim legendären Überfall auf den Lößnitzdackel Radebeul.
Im Normalfall krachen die Büchsen und Pistolen beim legendären Überfall auf den Lößnitzdackel Radebeul.  © Archiv/Andreas Weihs

Der Sportleiter des Vereins ist seit 1994 bei dem alljährlichen Spektakel mit von der Partie.

"Am Donnerstag erhielten wir ein Schreiben, wonach wir keine Genehmigung für den Gebrauch von Platzpatronen erhalten", erinnert er sich.

"Daraufhin habe ich der Behörde eine E-Mail zukommen lassen mit der Bitte, die Entscheidung in Hinblick auf den sogenannten Theaterparagrafen noch einmal zu überdenken."

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Doch die Behörde blieb stur. Nun soll für den am 28. August geplanten Zugüberfall eine Lösung her.

"Wenn sich die Wogen wieder etwas geglättet haben, werden wir das Gespräch mit dem Kreisordnungsamt suchen."

Die Bahn und auch das Ordnungsamt waren gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Titelfoto: Archiv/Andreas Weihs

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