Im Leben und auf der Bühne - Schauspielerin Angelika Mann überwindet den Tod
Dresden - Auf der Bühne ist sie schon über 100-mal gestorben. Im Leben ist sie nach ihrer überstandenen Brustkrebserkrankung so quicklebendig und erfolgreich wie nie: Schauspielerin und Sängerin Angelika Mann (74).

In der Dresdner Comödie trifft die "Lütte" in "Himmlische Zeiten" der Schlag - noch vor der Theaterpause segnet Rentnerin Doris das Zeitliche.
Danach schaut sie mit einem Zettel am Zeh dem irdischen Fortgang nicht von der Wolke, aber immerhin vom Schrank aus zu. "Ich liebe einfach diese Rolle", sagt Angelika Mann. Bis 11. Februar steht die Komödie auf dem Spielplan.
Berührungsängste mit Krankheit und Tod hat Angelika Mann nicht. "Ich komme aus einer Medizinerfamilie. Meine Mutter war Krankenschwester und ich bin in einem Berliner Arztviertel aufgewachsen. Da gehörte das Sterben auch irgendwie immer mit dazu."
2013 beerdigte die "Lütte" ihren Vater, 2017 ihre Mutter und 2019 ihren Bruder.
"Aber das letzte Mal habe ich bei Reinhard Lakomy 2013 an einem Sarg gestanden", erinnert sie an ihren legendären "Traumzauberbaum"-Gefährten.

"Ich weiß genau, wie ich mal beerdigt werden möchte", sagt Angelika Mann

Am Donnerstag stand Angelika Mann wieder an einem Sarg. Um sich noch besser in ihre Rolle einzufühlen, schaute sie beim Striesener Start-up-Bestatter "Eden" vorbei.
"Wir haben unser Unternehmen im Mai 2023 gegründet", so Philipp Konieczny (34) und Marcel Beier (32). "Meine Schwiegereltern trauten ihren Ohren kaum, als sie hörten, wer zu uns kommt. Sie sind große Fans von Angelika Mann", verrät Marcel. Er findet gut, dass die "Lütte" für den Fall der Fälle vorgesorgt hat.
"Natürlich war die Diagnose Brustkrebs 2021 der Auslöser. Ich habe nie geglaubt, dass ich daran sterben werde. Im Gegenteil: Ich konnte während Chemo und Bestrahlung sogar Theater spielen", sagt die Lütte dankbar. "Dennoch habe ich mich mit dem Thema, mit Sterbeversicherung und Patientenverfügung beschäftigt. Ich weiß genau, wie ich mal beerdigt werden möchte: mit Schampus auf dem Berliner Künstlerfriedhof Friedenau."
Dort liegen auch Filmdiva Marlene Dietrich und Musiker Franz Bartzsch, der für Angelika Mann den Hit schrieb: "Versuch es doch mal mit Champagner ..."
Titelfoto: Montage: Steffen Füssel, PR/Robert Jentzsch