Hoppes Tochter möbelt Papas Hoftheater auf
Dresden - Das würde DEFA-Legende Rolf Hoppe (†2018) freuen: Sein vor 20 Jahren mit Freunden und Kunstenthusiasten ins Leben gerufene Hoftheater (99 Plätze) in Dresden-Weißig wird weiter um- und ausgebaut. Corona gab den (auch finanziellen) Anschub dafür.

"Ausgangspunkt war der Einbau einer Lüftungsanlage, die mit 99.000 Euro bezuschusst wurde", erklärt Schauspieler & Vereinsvorsitzender Dirk Neumann (60).
Wenn schon mal gebaut wird, dann gleich richtig. "Wir haben die ursprünglichen Baupläne wieder ausgekramt." Im Theatersaal wird ein Balkon samt Treppe eingebaut, auf dem zuerst die Techniker, später 25 bis 30 Theaterbesucher platziert werden können.
Für deren gute Sicht wird die Zwischendecke um einen Meter angehoben, altes Dachgebälk wieder sichtbar gemacht. Diese Woche wird der Stufenboden im Theatersaal eingezogen - 2022 soll sich hier wieder der Vorhang heben.
"Bis dahin nutzen wir das Foyer als Interimsspielstätte", erklärt Hoppes Tochter, die Sprechwissenschaftlerin und Schauspielerin Josephine Hoppe (56).


Benefiz-Kunstauktion am 31. Oktober

Damit das Theater trotz Corona überlebt, hat sich der Verein (60 Mitglieder) für die 2G-Regelung entschieden, die eine maximale Zuschauerzahl zulässt.
"Zum Glück können wir uns nicht über mangelnde Nachfrage beschweren", sagt Josephine Hoppe. Trotzdem: "Corona hat am Verein gekratzt. Es bedarf immer wieder viel Engagements und vieler Ideen, um Theater und Verein am Leben zu halten."
Eine davon ist die Benefiz-Kunstauktion am 31. Oktober. Auktionator Michael Ulbricht (69) bringt Gemälde, Malerei und Grafiken mit - von Andy Warhol bis Wolfgang Mattheuer.
Die Kunstwerke können ab 11 Uhr im Ex-Kuhstall des Theaters vorbesichtigt werden. Ab 16 Uhr fällt der Hammer - 15 Prozent des Erlöses kommen dem Hoftheater zugute.
"Das Geld stecken wir in die künstlerische Gestaltung von zwei Brandschutztüren im Foyer", so Neumann. "Vielleicht entdeckt manch Kunstfreund auf diese Weise auch unser Theater", wünscht sich Josephine Hoppe.
Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch