Mitten in Striesen: Er hat seinen eigenen Bahnhof im Garten
Dresden - Dampfend rattert die Lokomotive über die Gleise. Vorbei an Bergen, Burg und Teich passiert sie pfeifend den Bahnhof. Neugierig beobachten Zaungäste das Treiben. Denn die Eisenbahn rattert nicht durch einsame sächsische Landschaften, sondern mitten durch einen Vorgarten in Striesen.
Großer Bahnhof auf rund 30 Quadratmetern an der Niederwaldstraße! Auf zwei Rundstrecken entlang der Blumenbeete dampfen Modell-Lokomotiven (Maßstab 1:22,5) durch den Garten von Wolfgang Jirka (63).
Der Dresdner EU-Rentner hat nach langjähriger Krankheit seine Loks wieder aus dem Depot geholt und seine Eisenbahnwelt erweitert.
Der gelernte Maurer baute kleine Häuser aus Sandstein zusammen, lötete Silos für ein Getreidelager. Er gestaltete mit seiner Frau einen Weihnachtsmarkt mit Hütten, Baum und Lichterkette, fand Gipsfiguren für Bahnhof, Pavillon und die Burg Schreckenstein.
"Das Basteln finde ich am schönsten", erklärt Jirka seine aufwendig gestaltete Miniaturwelt. "Ich fing damit schon nach der Wende an. Jedes Jahr kommt etwas hinzu." Ein Verdampfer in den Loks erzeugt sogar Rauch. Im Schuppen ist die Steuerzentrale für die strombetriebenen Loks mit Trafo.
Rattert die Eisenbahn, finden sich junge und alte Gäste am Zaun des Mietshauses ein. Feste Fahrzeiten gibt es aber nicht. Wer die Striesener Gartenbahn dampfen sehen will, braucht also auch etwas Glück.