Herzkranker Senior (72) in Dresden mit Strahlentherapie gerettet

Dresden - Eine ausgefallene Behandlungsmethode lässt herzkranke Patienten mit nicht behandelbaren Kammerrhythmus-Störungen hoffen. So wurde jetzt ein 72-jähriger Sachse am Uniklinikum in Dresden erstmals mittels einer Strahlentherapie behandelt.

Das Team aus der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Uniklinikum: Esther Troost (v.l.) und Annika Lattermann mit den Kollegen aus dem Herzzentrum Sergio Richter, Micaela Ebert, Axel Linke und dem 72-jährigen Patienten.
Das Team aus der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Uniklinikum: Esther Troost (v.l.) und Annika Lattermann mit den Kollegen aus dem Herzzentrum Sergio Richter, Micaela Ebert, Axel Linke und dem 72-jährigen Patienten.  © UKD/Kirsten Lassig

Was sonst bei Krebserkrankungen eingesetzt wird, half jetzt einem Patienten mit schweren Herzrhythmusstörungen.

"Sein implantierter Defibrillator löste deshalb mehrfach aus, um das Herz wieder in Takt zu bringen – bei teilweise vollem Bewusstsein. Das ist ein mitunter sehr traumatisches Ereignis für die Betroffenen", sagt Micaela Ebert, Oberärztin im Herzzentrum.

Die Ärzte berieten sich mit ihren Kollegen der benachbarten Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie.

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Direktorin Esther Troost (44): "Es gab für den Patienten keine andere Therapieoption mehr. Innerhalb von wenigen Tagen haben wir den Fokus für die Herzrhythmusstörung an unserem hochmodernen Linearbeschleuniger bestrahlt."

Ziel des experimentellen Verfahrens ist es, jene Stellen im Herzen lahmzulegen, von der die lebensgefährlichen Erregungssignale kommen.

Ergebnis: Der Zustand des Patienten habe sich insoweit stabilisiert, dass er keine lebensgefährlichen Kammerrhythmus-Störungen mehr hat, so eine Sprecherin. Die Auswertung soll nun auch in eine internationale Studie einfließen.

Titelfoto: UKD/Kirsten Lassig

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