Havarie beim Einparken: Die "Cosel" rammte den starken "August" und muss in die Werft
Dresden - Die "Gräfin Cosel" hat "August den Starken" gerammt – und zwar so heftig, dass das nach der Lieblingsmätresse von Sachsens barockem Herrscher benannte Motorschiff der Weißen Flotte ernsthafte Verletzungen davontrug.
Erst Ende Juli kehrt der Dampfer von der Werft zurück ans Terrassenufer.
Der wilde Annäherungsversuch geschah Ende Mai in Dresden. Die "Gräfin Cosel" kam gerade von einer Stadtrundfahrt, als sie beim Einparken am Terrassenufer "August" rammte.
Anstatt ans Ufer zu schippern, erwischte sie ihren "Lover" an der Nase. Dem kurfürstlichen Dampfer passierte nichts.
Doch bei der "Gräfin Cosel" gingen im hinteren Bereich rechts zwei Thermoglasscheiben (je 3,30 Meter in der Diagonale) kaputt und zwei Metallstützen in diesem Bereich verbogen sich. Die Fahrgäste blieben unverletzt.
"Eine Steuerung war ausgefallen", erklärt der Technische Leiter Gerd-Rüdiger Degutsch (59) das fatale Rendezvous.
Kapitän der Cosel glaubt an Fahrtaufnahme ab Ende Juli
Kapitän Roberto Lemke (49), der selbst nicht dabei gewesen war, als der Unfall passierte, steuerte seine "Gräfin Cosel" am Freitag um 7 Uhr auf die Laubegaster Werft.
Dort wurden erst einmal die Scheiben ausgebaut. Die neuen Fenster werden erst in zwei bis drei Wochen geliefert. Auch die verbogenen Metallstützen müssen erneuert werden.
Die Kosten von Cosels "Ausraster" liegen nach ersten Schätzungen bei rund 20.000 Euro. Kapitän Roberto Lemke: "Ich bin optimistisch, dass wir ab Ende Juli wieder fahren können."
Weiße Flotte dampft Fahrplan ein
Mit dem Ausfall des Motorschiffes "Gräfin Cosel" hat das nichts zu tun: Offenbar wegen fehlender Touristen in der Stadt dampft die Weiße Flotte ihren Fahrplan ein.
Die Anpassungen im geplanten Linienfahrplan (11. bis 31. Juli.) sind massiv. So entfallen montags bis donnerstags die Schlösserfahrt um 12 Uhr und die Stadtfahrt zu Wasser um 16 Uhr.
Darüber hinaus entfällt der Wanderdampfer (10.15 Uhr ab Dresden), die Elbtallinie fährt nur bis Pillnitz und nicht bis Dresden.
Mehr Infos zu den Fahrplänen fondet Ihr unter: www.saechsische-dampfschiffahrt.de.
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe, Petra Hornig