"Haus der Geister": Autor Frank Goldammer lässt Dresdner Kommissar Max Heller wieder ermitteln

Dresden - Spricht man mit Frank Goldammer (50) über die Bücher, an denen er arbeitet, dann ist hier die Rede von Heller, dort von Bruch und noch von ganz anderem Stoff. Im Moment liegt die Aufmerksamkeit auf dem neuen - zweiten - Roman um den kaiserlichen Kriminalrat Gustav Heller, der am Donnerstag erschienen ist. In "Haus der Geister" spukt es und gibt es eine Menge Tote.

Frank Goldammer (50) an der Kreuzung Alaun-/Louisenstraße - der neue Roman (dtv, 17 Euro) spielt auch in der Neustadt.
Frank Goldammer (50) an der Kreuzung Alaun-/Louisenstraße - der neue Roman (dtv, 17 Euro) spielt auch in der Neustadt.  © Norbert Neumann

"Weniger als zwei Bücher im Jahr darf nicht sein, das bedeutet Krise für mich", sagt er. Ohnehin schreibt er schneller und mehr, als Verlage veröffentlichen können.

Mit der Familie Heller teilt er eine besonders enge Verbindung, denn sie begründet seinen literarischen Ruhm. Die siebenteilige Reihe um den Dresdner Kommissar Max Heller, die zum Ende der Nazizeit einsetzt und sich bis zum Mauerbau fortschreibt, verbindet Krimi und Zeitgeschichte und ist eine der erfolgreichsten ihrer Art im deutschsprachigen Kriminalroman.

Mit der neuen Reihe um Gustav Heller geht Goldammer zwei Generationen zurück. Der alte Heller, Gustav, ist der Großvater des jungen Heller, Max, der den kriminalistischen Scharfsinn vom Opa erben wird, doch ist Max vorerst noch gar nicht auf der Welt. Ende der 1890er-Jahre wird er geboren werden, vom Jetzt des neuen Buches aus ist das noch weit weg.

In Frank Goldammers "Haus der Geister" spukt es

"Haus der Geister" heißt der neue Thriller von Bestsellerautor Frank Goldammer.
"Haus der Geister" heißt der neue Thriller von Bestsellerautor Frank Goldammer.  © PR

"Haus der Geister" spielt 1881: In einer Villa hat eine Séance stattgefunden, die einer der Teilnehmer nicht überlebte. Während Hellers Assistent Schrumm sich vom Spiritismus blenden lässt, behält Heller kühlen Kopf. Doch wird es auch ihn zu einer Séance ziehen, und spätestens dann wird es lebensgefährlich für ihn.

Diese zweite Heller-Reihe erscheint wie die erste bei dtv, wo, wenn es nach Goldammer ginge, eine dritte Heller-Reihe realisiert werden sollte, die frühen Jahre Max Hellers bei der Polizei betreffend.

Der Anfang ist gemacht, vor zwei Jahren schon mit dem Buch "In Zeiten des Verbrechens", das Max Heller in die Jahre 1917 bis 1924 folgt.

Frank Goldammer letzter "Bruch"-Roman erscheint im Juni

Er dränge den Verlag fortwährend, diesen Geschichtenstrang weiterverfolgen zu dürfen, sagt Goldammer, in Hellers Leben klaffe mit Blick etwa auf die Weimarer Republik, das Aufkommen der Nazis und die Frontstellung zwischen Nazis und Kommunisten eine große literarische Lücke für noch mindestens drei Bücher, aber noch sei er mit dem Plan nicht durchgedrungen.

Unterdessen bringt er eine weitere Buchreihe zum Ende. Goldammer ist einer der wenigen Autoren im Land, die in zwei Verlagen veröffentlichen. Seit drei Jahren schreibt er für Wunderlich (Rowohlt) an der düsteren Krimireihe um den von inneren Dämonen gequälten Dresdner Polizisten Felix Bruch und seine Hamburger Kollegin Nicole Schauer, die bevorstehend mit dem vierten Band ihren Abschluss finden wird. "Da löse ich alle Rätsel auf", sagt Goldammer.

Der letzte "Bruch"-Roman soll im Juni erscheinen, womit das selbstgesteckte Mindestmaß von zwei Büchern im Jahr erfüllt wäre. Er habe "locker noch zehn fertige Konzepte" anzubieten, sagt der Autor. Und der dritte Roman um Gustav Heller sei so gut wie fertig. Es wird aus Frank Goldammers literarischen Werkstatt sehr bald Neues zu berichten sein.

Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann, PR

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