Dresden - Sie kümmern sich um Tiere in Not: Das Team der Wildvogel-Auffangstation in Kaditz blickt zurück aufs vergangene Jahr, in dem auch einige besondere Gäste aufgepäppelt wurden.
1180 Vögel (84 Arten) nahmen die Vogelretter um Stationsleiterin Ronja Fulsche (26) auf. "Am häufigsten hatten wir es mit Haussperlingen, Ringeltauben und Amseln zu tun, die ihren Weg entweder als unversorgte Jungtiere oder Opfer von Katzen, Autos oder Glasscheiben zu uns fanden", teilen die Tierfreunde mit.
"Außerdem durften wir besondere Patienten wie Knäkente, Saatgans, Nachtigall, Wachtelkönig, Wendehals, Wiedehopf, Lachmöwe, Ziegenmelker, Teichralle und mehrere Eisvögel bei uns begrüßen."
Sie kümmerten sich auch um einige traurige Fälle. Auf einen Graureiher, der nahe der Saloppe gefunden wurde, hatten Tierquäler offenbar mit einem Luftgewehr geschossen - ein Diabolo-Geschoss steckte noch im Flügel, wie ein Röntgenbild zeigte.
Vom Knochenbruch konnte sich der Reiher bei Fisch und Eintagsküken auf der Station erholen.
Vögel können oft schon nach wenigen Tagen wieder ausgewildert werden
Nicht alle Gäste überlebten. Ein abgestürztes Wanderfalkenweibchen etwa konnte sich von einem Splitterbruch unterhalb der Schulter nicht erholen, musste nach Absprache mit einem Tierarzt flugunfähig eingeschläfert werden.
Meist können die Vögel jedoch nach einigen Tagen bzw. wenigen Wochen wieder ausgewildert werden, wie etwa eine am Auge verletzte Waldschnepfe, ein einäugiger Uhu oder ein Höckerschwan, der sich in einer Angelschnur mit Haken verfangen hatte.