Güttlers Abschied in der Frauenkirche: Dankkonzert zu Ehren des Musikers

Dresden - Nun ist er vollzogen, der Abschied Ludwig Güttlers (79) von der aktiven Laufbahn als Musiker. Mit einem Dankkonzert am Neujahrstag in der Frauenkirche wurde der weltbekannte Trompeter geehrt. Der Titel "Halleluja!" bezog sich hauptsächlich auf das Musikstück, Händels "Messias", aber ein bisschen wohl auch auf den Star des Abends.

Nach seiner Knie-OP braucht Ludwig Güttler (79, 2.v.l.) noch eine Gehhilfe. Links OB Hilbert (51, FDP), rechts MP Kretschmer (47, CDU).
Nach seiner Knie-OP braucht Ludwig Güttler (79, 2.v.l.) noch eine Gehhilfe. Links OB Hilbert (51, FDP), rechts MP Kretschmer (47, CDU).  © Eric Muench

Traditionell zum neuen Jahr spielten die Virtuosi Saxoniae samt den Hallenser Madrigalisten unter Leitung von Michael Güttler (57), Sohn des Geehrten.

Der saß im Publikum und freute sich seiner instrumentalen Untätigkeit. "Ich dirigiere nicht, spiele nicht und sehe diesem Konzert, das ich nunmehr rein als Zuhörer erleben darf, mit großer Freude entgegen", hatte Güttler TAG24 im Vorfeld des Konzerts gesagt.

Bevor der erste Takt gespielt wurde, war gesprochen worden. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (47, CDU) und Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (51, FDP) rühmten Güttlers Verdienste als Musiker und um den Wiederaufbau der Frauenkirche.

Ludwig Güttler sei ein Virtuose, sagte OB Dirk Hilbert

Seit der Weihe strahle die Frauenkirche nicht nur nach außen, sondern auch nach innen, sagte OB Hilbert: "Sie, lieber Herr Professor Güttler, waren maßgeblich an der Entwicklung eines anspruchsvollen Kulturprogramms beteiligt. Nunmehr verschmelzen Glaube, Kunst und Kultur an einem Ort, der von Frieden und Versöhnung kündet."

Auch unabhängig von der Frauenkirche sei Güttler ein Grenzgänger, so Hilbert: "Auch als Virtuose haben Sie die Grenzen eines bisher bekannten und spielbaren Repertoires nicht akzeptiert, sondern stattdessen mutig experimentiert und längst verlorengeglaubte Kompositionen wiederbelebt."

Als Geschenk zum Abschied erhielt der Musiker eine symbolische Orgelpfeife und einen Blumenstrauß.

Titelfoto: Eric Muench

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