Dresden - Wenn Skater auf der Anlage an der Lingnerallee waghalsige Sprünge wagen, ob sie dann wohl wissen, dass sie gerade über einen ehemaligen mittelalterlichen Friedhof brettern?
Wie das Areal der letzten Ruhestätten ausgesehen haben könnte, zeigt eine Arbeit von Illustrator Alexander Stroh (42).
Diese und noch mehr Arbeiten sind zusammen mit den Taschenbüchern der Reihe "Dresden zum Gruseln" von Autor Mario Sempf (55) seit Donnerstag in einer kleinen, aber feinen Ausstellung im Neumarkt-Quartier QF zu sehen.
Über das Kinderbuch "Das kleine Mampf" lernten sich Autor und Illustrator beim Dresdner Emil Verlag kennen und schätzen. Seither beleuchten sie gemeinsam die düstersten Seiten von Dresden.
So werden in der Ausstellung der Bau der neuen Frauenkirche auf dem Feld des ehemaligen Friedhofes gezeigt, ebenso wie der Einzug der Pest oder eine Alraunwurzel, der im Mittelalter Zauberkräfte nachgesagt wurden.
"Natürlich habe ich auch den Pestfloh gemalt und unzählige Ratten", sagt Stroh. Das Besondere an seinen Gouachebildern auf Aquarellgrund: "Ich verwende nur vier Farben: Schwarz, Weiß, Ocker und Rot. Das erzeugt eine düstere Stimmung und mein Stil ist wiedererkennbar." Die originalen Buch-Illustrationen sind unverkäuflich, zu haben sind aber kleine "Ratten" für 39 Euro - und natürlich die Bücher (6,95 Euro) selbst.