Gerhard Richter in Serie: Neue Ausstellung des Dresdner Malers!

Dresden - Gerhard Richter reist nicht mehr, aus Altersgründen. Der 92-jährige Maler aus Dresden, seit Jahrzehnten in Köln lebend, hat seinen Aktionsradius gehörig eingeschränkt. Aber er stellt weiterhin aus oder lässt ausstellen, wie aktuell wieder vom Gerhard Richter Archiv der Staatlichen Kunstsammlungen im Albertinum, wo dem Künstler mehrere Ausstellungsräume zugeeignet sind.

Serielle Drucke Richters, links die Edition "September".
Serielle Drucke Richters, links die Edition "September".  © David Pinzer

"Gerhard Richter. Serien/Variationen" ist der Titel der Schau, die Richter nicht als Schöpfer meisterhafter Einzelstücke zeigt, sondern als Gestalter von Bilderreihen, Serien, wie es in den 60er-Jahren populär geworden war, um den Mythos des auratischen Kunstwerks zu demontieren.

Nicht der Maler Gerhard Richter, sondern der, wie er selber sagte, "Bildermacher" Richter, der dafür auch Techniken wie den Offset-Druck verwendete, rückt hier ins Zentrum.

"Verschiedene Spielarten des immer Gleichen sind prägend für Serien und Variationen. Gerhard Richter geht dabei planmäßig vor, auch wenn die Ergebnisse meist nicht vorhersehbar sind und höchst unterschiedlich ausfallen können", heißt es in den Informationen zur Ausstellung.

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Keimzelle der Schau ist das sechsteilige Mappenwerk "Kanarische Landschaften II", das der Förderverein Museis Saxonicis Usui - Freunde der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden e. V. zurückliegendes Jahr für das Archiv erwarb.

Die weiteren Werke stammen nach Angaben des Archivs aus eigenem Bestand und würden durch ausgewählte Leihgaben ergänzt.

Gerhard Richters (92) Werke zählen auf dem Kunstmarkt zu den teuersten eines lebenden Künstlers.
Gerhard Richters (92) Werke zählen auf dem Kunstmarkt zu den teuersten eines lebenden Künstlers.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Richters Werke bis September zu sehen

Die Farbtafeln, betrachtet durch die berühmte Glasscheiben-Installation des Künstlers.
Die Farbtafeln, betrachtet durch die berühmte Glasscheiben-Installation des Künstlers.  © David Pinzer

Zu sehen ist unter anderem eine Serie von Farbtafeln "9 von 180 Farben" (Siebdruck auf Karton) von 1971, als der Künstler sich inspirieren ließ von Farbmusterkarten, die ihm 1966 in einem Düsseldorfer Geschäft für Handwerkerbedarf aufgefallen waren.

Ebenso die Edition "September", die auf der Grundlage eines Gemäldes Richters entstand, das den Moment festhielt, als beim Terroranschlag auf das New Yorker World Trade Center 2001 das zweite Passagier-Flugzeug in den Südturm einschlug.

Die Ausstellung ist geöffnet bis 8. September.

Titelfoto: Montage: David Pinzer (2), Rolf Vennenbernd/dpa

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