Geklaute Juwelen zurück im Grünen Gewölbe: "Es glitzert und funkelt wieder"

Dresden - Jahrelang war die Vitrine im Historischen Grünen Gewölbe leer, nun ist sie "neu" bestückt: Die im November 2019 gestohlenen und später zurückgekehrten Juwelen sind wieder in Sachsens Schatzkammermuseum zu sehen.

Präsentierten die Preziosen: Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU, 2.v.r.), SKD-Generaldirektorin Marion Ackermann (59, 2.v.l.) und Museumsdirektor Marius Wirzeler (53, r.).
Präsentierten die Preziosen: Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU, 2.v.r.), SKD-Generaldirektorin Marion Ackermann (59, 2.v.l.) und Museumsdirektor Marius Wirzeler (53, r.).  © Thomas Türpe

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) zeigen sie noch unrestauriert in dem Zustand, in dem die Diebe sie im Dezember 2022 zurückgaben.

"Wir sind begeistert und sehr dankbar, heute ist ein schöner Tag für uns", sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) bei der Präsentation.

Als man vor fast fünf Jahren an selber Stelle stand, sei man geschockt gewesen, so Kretschmer. Das sei nun anders. Die Fehlersuche habe zu geglückten Konsequenzen geführt.

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Kretschmer: "Aus einem spektakulären Kunstraub ist letztlich ein banaler Einbruch geworden, begangen von Verbrechern aus Berlin."

Ausdrücklich dankte er der SKD-Generaldirektorin Marion Ackermann (59): "Wir haben uns zu jedem Zeitpunkt vertraut, jetzt stehen wir gestärkt hier."

SKD-Chefin Marion Ackermann: "Können Einbruch nicht ungeschehen machen"

Strahlende Brillant-Sonne und glänzender Diamant-Orden: Die gestohlenen Juwelen funkeln wieder im Grünen Gewölbe.
Strahlende Brillant-Sonne und glänzender Diamant-Orden: Die gestohlenen Juwelen funkeln wieder im Grünen Gewölbe.  © Thomas Türpe

Auch Ackermann wirkte gelöst: "Es ist ein besonders schöner Moment", sagte sie. Dem Publikum werde jetzt die "Möglichkeit der Inaugenscheinnahme" gegeben.

Sowohl Ackermann wie Kretschmer lobten die "große Leistung" von Polizei und Staatsanwaltschaft. Für selbstkritische Worte zu Holperigkeiten während der Wiederbeschaffung - Stichwort: Rückkaufversuch bei einem falschen Kunstdetektiv - war da kein Platz.

Immerhin: "Wir können den Einbruch nicht ungeschehen machen, aber wir können sicherstellen, dass er so nicht noch einmal geschieht", so Ackermann über die seither installierten Sicherheitsmaßnahmen.

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Zwar liegen die Kostbarkeiten an altem Platz, aber teils beschädigt und unvollständig. Denn sie sind Beweisstücke in noch laufenden Strafverfahren und vom Landgericht Dresden daher noch nicht freigegeben, nur verlagert. Es gäbe aber kaum sichtbare Schäden, vieles könnten nur Experten erkennen.

Ackermann: "Wir gehen davon aus, dass alle Stücke restaurierbar sind." Um sie der Öffentlichkeit so schnell wie möglich zeigen zu können, sei die Vitrine "in Windeseile" neu eingerichtet worden.

1000 Gratis-Tickets für neue Ausstellung

Der Ausstellungsraum kann mit etwas Glück gratis besucht werden.
Der Ausstellungsraum kann mit etwas Glück gratis besucht werden.  © Thomas Türpe

Marius Winzeler (53), Direktor des Grünen Gewölbes, ist begeistert: "In der Vitrine glitzert und funkelt es wieder."

Er gab einen Ausblick aufs Kommende: Sobald die Preziosen vom Gericht freigeben werden, wolle man eine internationale Expertenkommission einrichten, die ein Konzept zur Restauration erstellen soll. Die Öffentlichkeit wolle man dabei transparent informieren.

"Wir beginnen mit einer Geste an die Öffentlichkeit", so Marion Ackermann. Heißt: Ab Mittwoch wird die Öffnungszeit donnerstags bis samstags bis 20 Uhr verlängert.

Zudem verlosen die SKD ab sofort 1000 Freitickets im Internet, denn der Zugang zu den rekonstruierten Räumen im Erdgeschoss des Residenzschlosses ist nur mit Zeittickets möglich.

Titelfoto: Thomas Türpe

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