Geburtstags-Überraschung für verstorbenen Dixie Dörner: Wann bekommt er seine Straße?
Dresden - Am morgigen Mittwoch wäre die im Januar 2022 verstorbene Dynamo-Legende Hans-Jürgen "Dixie" Dörner 72 Jahre geworden. Zu diesem Anlass hat das Rathaus am heutigen Dienstag eine Geburtstagsüberraschung verkündet: Dörner soll für seine Verdienste auf und neben dem Fußballplatz mit einer Straße geehrt werden.
Nach einem Gespräch mit der Familie in der vergangenen Woche will OB Dirk Hilbert (51, FDP) dem Stadtrat vorschlagen, "dass wir sehr intensiv eine neu zu benennende Straße suchen, die später den Namen Dixie Dörner tragen wird".
Die Vorlage werde in den kommenden Wochen erarbeitet und dann den Gremien vorgelegt. "Die Familie wünscht sich eine Straßenbenennung im Umfeld des Nachwuchsleistungszentrums der SGD, weil die Jugendförderung ein Herzensanliegen von Hans-Jürgen Dörner gewesen ist. Aber auch eine Straße in der Nähe des Rudolf-Harbig-Stadions wäre denkbar", sagt Hilbert.
Diesem Wunsch komme man gern nach. Allerdings muss der Stadtrat der Idee zustimmen. Angesichts mehrerer Vorstöße aus dessen Reihen für eine Ehrung wird es daran wohl nicht scheitern.
Ralf Minge: "Ich freue mich, dass nunmehr ein Vorschlag zur Ehrung von Dixie vorliegt"
Ein Vorschlag kam von der Linken im Stadtrat, die sich ärgert, dass alles so lange dauert. "Die Stadtverwaltung hat nun fast ein Jahr gebraucht, um anzukündigen, dass jetzt eine Vorlage erarbeitet und den Gremien übergeben werden soll", teilt die Fraktion mit.
Mit der Straße soll es nicht getan sein. Hilbert schlägt außerdem vor, dass die Stadt der im November nach Dixie benannten Stiftung 60.000 Euro stiftet. Mit dem gleichen Betrag hat sich zuletzt auch Dynamo beteiligt.
"Ich freue mich, dass nunmehr ein Vorschlag zur Ehrung von Dixie vorliegt, der seiner Bedeutung für den Sport und die Stadt Dresden gerecht wird", sagt der Vorsitzende des Stiftungsrates, Ralf Minge (62).
Ein Herzenswunsch der Familie sei nun ein rascher Beschluss mit möglichst breiter Mehrheit im Stadtrat.
Kommentar von Alexander Buchmann
Schon kurz nach dem Tod von Dixie Dörner im Januar 2022 wurden Forderungen laut, ihn für seine Verdienste zu ehren. Die Vorschläge reichten von einer Ehrenbürgerschaft über ein Stipendium bis hin zu einem Denkmal in der Nähe des Stadions.
Passiert ist seitdem - zumindest für Außenstehende - nichts, auch wenn das Rathaus immer wieder betonte, im Gespräch mit der Familie zu sein.
Am Dienstag hat der OB nun seinen mit der Familie abgestimmten Vorschlag für die Benennung einer Straße und die Beteiligung an der Dixie-Dörner-Stiftung vorgestellt. Das ist eine gute Idee und sollte beides mit Blick auf die Verdienste Dörners und die vergleichsweise geringen Kosten im Stadtrat mehrheitsfähig sein.
Deshalb muss dieser auch möglichst zeitnah über die Vorschläge entscheiden und die Suche nach einer zu benennenden Straße schnell durchgeführt werden. Denn wozu warten, wenn sich alle einig sind. Was nicht passieren sollte, ist eine weitere Hängepartie nach einem möglichen Beschluss, in der dann anscheinend wieder nichts passiert.
Ein Problem gilt es allerdings noch zu lösen. Wie die Stadtverwaltung selbst mitteilt, ist eine Straßenbenennung nach den eigenen Richtlinien frühestens fünf Jahre nach Ableben einer Person möglich. Auch wenn es dafür durchaus Gründe gibt, sollte es in diesem Fall nicht so lange dauern.
Das wäre wohl kaum zu vermitteln. Aber wie heißt es so schön: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Titelfoto: Montage: Lutz Hentschel, Matthias Rietschel