Friedrich der Streitbare: Sachsens erster Kurfürst vom Sockel geholt
Meißen - Der Mann, dem Sachsen seine Kurwürde verdankt, wurde am Donnerstag in der Meißner Albrechtsburg vom Sockel geholt. Friedrich der Streitbare (1370-1428) zog um - von der Großen Hofstube in die Räume der Sonderausstellung "Königsmacher 1423 - ein Wettiner wird Sachse", die am 9. September eröffnet wird.
Friedrich der Streitbare ist in vielerlei Hinsicht ein Schwergewicht. Rein physisch bringt die Skulptur aus massivem Lindenholz etwa 100 Kilogramm auf die Waage. Drei kräftige Männer und ein "Palettentrick" waren vonnöten, um Friedrich auf den Boden zu holen.
Eine Holzpalette nach der anderen wurde ihm unter den Füßen weggezogen. Noch schwerer als die zwei Zentner wiegt allerdings seine historische Bedeutung.
Friedrich der Streitbare war der erste wettinische Kurfürst von Sachsen. An der Seite von König Sigismund kämpfte Friedrich in den Hussitenkriegen. Im August 1421 gelang ihm bei Brüx einer der wenigen militärischen Erfolge gegen die Hussiten.
Dafür wurde Friedrich im Januar 1423 mit dem Herzogtum Sachsen-Wittenberg und der Pfalzgrafschaft Sachsen belohnt. Friedrich stieg zum Herzog und Kurfürsten auf.
Ein gewichtiger Titel - denn nur sieben Kurfürsten wählen seit dem Erlass der "Goldenen Bulle" im Jahr 1356 den König, ab dem 16. Jahrhundert den römisch-deutschen Kaiser. Friedrich der Streitbare wurde 1428 als erster Wettiner in der Fürstenkapelle des Meißner Doms beigesetzt.
Titelfoto: Bildmontage: dpa/Daniel Schäfer, Petra Hornig