Filmische Spurensuche in Sachsen: Felix Räuber auf "Heimat"-Trip
Dresden - "Wie klingt Heimat?" - für die Antwort auf diese Frage begab sich Musiker Felix Räuber (39, "Allein, allein") mit seinem Team auf dreijährige Spurensuche in Sachsen. Das Ergebnis ist eine Kurzfilmserie, deren Fertigstellung am gestrigen Mittwoch in der Ostsächsischen Sparkasse am Dresdner Güntzplatz gefeierte wurde.
Zehn Regionen, zehn Kulturkreise, zehn 25-Minuten-Filme, zehn neue Kompositionen.
Vom Zittauer Gebirge bis zum Vogtland – Räuber hat mit Menschen gesprochen, mit ihnen musiziert, ihren Alltagsgeräuschen gelauscht. Er hat die Geräusche an der Drechselbank von Holzspielzeugmacher Markus Füchtner (42) eingefangen und Lene-Voigt-Gedichte aus dem Mund von Kabarettist Tom Pauls gehört.
Er hat das Rauschen des Waldes aufgenommen wie auch das Pfeifen des Windes im Lausitzer Braunkohlerevier. Dort hat Räuber das nie veröffentlichte "Lied der Raumschiffe und Kosmonauten" von Baggerfahrer und Poet Gerhard "Gundi" Gundermann (†1998) entdeckt – und im Film zu einer Aufführung gebracht.
"Ich bin wirklich stolz, dass ich von der Familie die Freigabe erhalten habe und den Song aufführen darf", so Räuber.
Felix Räuber möchte mit Filmteam und Musikern vor Landtagswahl auf Projekt-Tour gehen
Es ist eine von vielen Geschichten, die Räuber einfühlsam und ohne nostalgischen Kitsch erzählt und mit Neukompositionen zu Gehör bringt. Ein modernes Heimatbild, das Erhalt und Verschwinden gleichermaßen zeigt.
"Im März gibt es Gespräche beim MDR über mögliche Sendetermine", so Räuber.
Davon unabhängig wird der Sänger mit seinem Filmteam und Musikern auf Projekt-Tour gehen. "Zehn Events sind in Planung. Noch vor der Landtagswahl", spielt Räuber auf den politischen Missbrauch des Heimatbegriffes an.
Ab August sind alle Kurzfilme außerdem auf Räubers Projektportal www.heimatlieder.net zu sehen.
Titelfoto: Christian Juppe