Fassungslosigkeit nach Aus für "Palais Sommer": "Das gesamte Team steht unter Schock"
Dresden - Der Kultursommer in Dresden hat ein neues Gesicht und einen neuen Namen! Event-Profi Thomas Jurisch (48) bespielt ab diesem Jahr den Park am Japanischen Palais mit einem breit gefächerten Kulturprogramm - genannt "Kleinkunst-Sommer".
Der etablierte Slam-Veranstalter gewann die Ausschreibung der SIB (Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement) für die Jahre 2022 bis 2026.
Der "Palais Sommer" unter der Ägide von Event-Profi Jörg Polenz (57) und seiner KFA Kultur für alle gGmbH ist damit - zumindest an diesem Ort - Vergangenheit.
Ein harter Schlag für das erfolgreiche Team! "Mit größter Fassungslosigkeit haben wir erfahren, dass der Freistaat uns den Park nicht mehr vermieten wird. Die SIB hat sich für ein höheres Mietangebot entschieden", so Polenz.
"Das gesamte Team steht unter Schock." Im Jahr 2009 hatte Polenz das Kulturfestival ins Leben gerufen. Die Besonderheit daran: Alle der jährlich rund 150 Sommer-Veranstaltungen waren für die rund 100.000 Besucher kostenfrei. Das Festival finanzierte sich über Sponsoren, Freundeskreis und Spenden.
Kleinkunst-Sommer vom 8. Juli bis 7. August
Nun übernimmt Jurisch das Programm im Park. Rund 60 bis 70 Veranstaltungen sind vom 8. Juli bis 7. August geplant: Kleinkunst ohne Eintritt - Konzerte, Lesungen, Comedy, Kinderangebote.
"Auch Yoga-Veranstaltungen. Allerdings wird es weder Kino noch politische Diskussionsrunden geben", so Jurisch. Im Mai soll das Programm stehen.
"Die SIB hat sich eine verkleinerte Version des Festivals gewünscht, um die Anlage zu schonen. Deshalb wird die Gästezahl auf 1500 pro Tag begrenzt." Jurisch kalkuliert mit einem Grundbudget von 250.000 bis 300.000 Euro - komplett aus Spenden finanziert.
Denn die Frist für Fördermittelanträge ist verstrichen - der Termin lag vor der Ausschreibungsentscheidung.
Jurisch ist seit 30 Jahren in der Veranstaltungsbranche tätig, führte bis dato jährlich rund 60 Veranstaltungen mit bis zu 3000 Besuchern durch. Für das neue Projekt münzt Jurisch seine Ein-Mann-Firma in eine GmbH um. Ein Team von 80 bis 100 Helfern wird ihn beim Festival unterstützen. Großcaterer "aldente group" wird Gastro-Partner.
Titelfoto: Montage: dpa/Robert Michael, Thomas Türpe