Etwa 6000-mal gab er im Keller den Kurfürsten: Starker August macht vorm 80. den Abgang

Dresden - Ein Hofknicks und eine tiefe Verbeugung für "Kurfürst" Klaus-Dieter Matthes (79). Der beliebte "August der Starke"-Darsteller verabschiedete sich am Sonntag in seiner Residenz, dem Erlebnisrestaurant "Sophienkeller", mit einem Gelage und knapp 80 Gästen in den Ruhestand. Am Donnerstag feiert Seine Majestät 80. Geburtstag.

Beim Saisonstart der Dresdner Stollenbäcker war Klaus-Dietmar Matthes als Kurfürst August der Starke immer mit dabei.
Beim Saisonstart der Dresdner Stollenbäcker war Klaus-Dietmar Matthes als Kurfürst August der Starke immer mit dabei.  © Thomas Türpe

"Die 80 ist ein guter Zeitpunkt, mich aus dem täglichen Geschäft des Sophienkellers zurückzuziehen - nach immerhin rund 6000 Auftritten", sagt Matthes.

"Ich werde lediglich noch für Sonderveranstaltungen und auch dann nur auf Anfrage noch einmal meinen Hofstaat anlegen."

Wie viele Kostüme er in 27 Jahren verschlissen hat, weiß er nicht - "aber es waren vier Perücken", lacht der charismatische Matthes.

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Er hat ganz wesentlich an Konzept und Ausstattung der Erlebnisgastronomie im "Sophienkeller", in den "Festungsmauern", im "Pulverturm" wie im ehemaligen "Silberstolln" auf der Hauptstraße mitgewirkt.

Matthes: Diese Zeiten sind vorbei

Die Gräfin Cosel und Hofnarr Fröhlich nehmen "Kurfürst" Klaus-Dietmar Matthes (79) im "Sophienkeller" in ihre Mitte.
Die Gräfin Cosel und Hofnarr Fröhlich nehmen "Kurfürst" Klaus-Dietmar Matthes (79) im "Sophienkeller" in ihre Mitte.  © Thomas Türpe
Die "Sophienkeller"-Wirtinnen Katrin Sander (46, l.) und Steffi Kalz-Giese (44) ließen für ihren Kurfürsten eine Torte backen. Unter der Schokoschicht verbergen sich Schokomousse mit Mango und Joghurtcreme mit Erdbeeren.
Die "Sophienkeller"-Wirtinnen Katrin Sander (46, l.) und Steffi Kalz-Giese (44) ließen für ihren Kurfürsten eine Torte backen. Unter der Schokoschicht verbergen sich Schokomousse mit Mango und Joghurtcreme mit Erdbeeren.  © Thomas Türpe
Im "Sophienkeller" am Taschenbergpalais wurde der kurfürstliche Abschied gefeiert.
Im "Sophienkeller" am Taschenbergpalais wurde der kurfürstliche Abschied gefeiert.  © Thomas Türpe

Glanz & Gloria eines gekrönten Hauptes genoss Matthes nicht immer - ganz im Gegenteil: Die berufliche Karriere des gebürtigen Rochlitzers begann im Dunkeln, als Grubenelektriker in Freiberg, bei der Wismut in Aue und Schlema.

Danach erst studierte Matthes an der Leipziger Theaterhochschule - und fand seine Berufung, u.a. auch am Theater der Jungen Generation und in TV-Filmen wie "Polizeiruf 110", "Zimmer mit Ausblick" - und seit 1997 als Kurfürst.

Langweilig wird es Matthes auch ohne Zepter nicht.

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"Ich fahre zwar nicht mehr mit dem Fahrrad bis Sankt Petersburg. Diese Zeiten sind vorbei. Aber ich werde mit meiner Frau viel mit dem Wohnmobil unterwegs sein."

Na dann: Alles Gute und freie Fahrt in den Ruhestand!

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe

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