Er schrieb über Befindlichkeiten der Ost-Deutschen: Thomas Rosenlöcher ist tot
Dresden - Der Dichter Thomas Rosenlöcher ist tot. Der 74-Jährige starb in der Nacht zum Mittwoch nach schwerer Krankheit in Kreischa bei Dresden, teilte seine Familie der Deutschen Presse-Agentur mit.
Zuvor berichtete die Sächsische Zeitung. Rosenlöcher hatte sich deutschlandweit vor allem als Lyriker einen Namen gemacht. Er schrieb auch Essays über die Befindlichkeiten der Ostdeutschen. Für seine Werke erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.
Zu Rosenlöchers bekanntesten Arbeiten gehören das Wendetagebuch "Die verkauften Pflastersteine" und der Band "Ostgezeter". Neben Gedicht- und Prosabänden veröffentlichte er auch Kinderbücher.
2010 war er Stadtschreiber von Bergen-Enkheim. Bekannt war er nicht zuletzt für seine Naturbeschreibungen. "In seinen Beschreibungen der Natur fordert er mit einem scharfen ironischen Ton den Leser zu wachsamen Beobachtungen und aktivem politischem Denken heraus", lobte seinerzeit die Kulturgesellschaft Bergen-Enkheim.
Der gebürtige Dresdner hatte von 1976 bis 1979 am Literaturinstitut in Leipzig studiert und lebte als freier Schriftsteller im Osterzgebirge. Sein erster Gedichtband "Ich lag im Garten in Kleinzschachwitz" wurde 1982 veröffentlicht.
Seine Heimatstadt Dresden taucht in Rosenlöchers Texten immer wieder als Motiv auf. Thomas Rosenlöcher war Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste und der Akademie der Künste in Berlin.
Titelfoto: Frank Rumpenhorst/dpa