Dresdner will Lego-Modell vernichten: Plötzlich kommt eine wichtige Mail ins Postfach

Dresden/Billund - Das war knapp! Beinahe hätte der Dresdner Modellbauer Martin Gebert (36) sein Lego-Objekt zerstört. Doch eine zugesendete E-Mail brachte ihn letztlich von seinem Vorhaben ab.

Lego-Bauer Martin Gebert (36) darf sein Modell in Dänemark ausstellen.  © Robert Michael/dpa

Wie der Softwareentwickler im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur erzählte, habe er unerwartet eine Nachricht im Postfach gehabt.

Lego fragte an, ob der 36-Jährige seinen griechischen Weinberg in der sogenannten "Masterpiece Gallery" im dänischen Billund ausstellen wolle. Ab Samstag ist dort nun sein Bauwerk gemeinsam mit 14 weiteren Kreationen aus aller Welt zu sehen.

Geberts Weinberg war ursprünglich Teil eines größeren Gemeinschaftsprojekts zum antiken Griechenland, das er im vergangenen Jahr mit seiner Community für die Lego-Fan-Ausstellung "Bricking Bavaria" in Friedrichshafen entwickelt hatte. Zu sehen waren etwa die Athener Akropolis, der Tempel von Delphi und Troja.

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Die Idee für einen Weinberg kam ihm wegen des Liedes "Griechischer Wein" von Udo Jürgens. "Für mich war das irgendwie ein schönes Setting, und auch die Vorstellung, das zu bauen, war unheimlich spannend", sagte Gebert.

Er schätzt, dass er für das 50 mal 75 Zentimeter große Werk (hier komplett zu sehen) zwischen 20.000 und 40.000 Teile verbaut hat. Die Bauzeit habe wohl bei 300 bis 350 Stunden gelegen.

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Anfrage kam gerade noch rechtzeitig

Beinahe hätte der 36-Jährige sein Bauwerk wieder in die Einzelteile zerlegt.  © Steffen Trumpf/dp

Die Anfrage für die Ausstellung kam gerade noch rechtzeitig. Wie alle seine Werke wollte Gebert auch den Weinberg wieder in seine Einzelteile zerlegen. Er hatte ihn bereits in einzelnen Modulen im Regal gelagert.

"Lego hat sich zum Glück gemeldet, als ich langsam unruhig wurde und das weghaben wollte", erzählte Gebert.

Wenn das Werk in einem Jahr aus Billund zurückkehrt, will er es dennoch "vernichten". Es sei einfach zu schade für die Teile. "Die kann man ja immer für etwas anderes wiederverwenden."

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Hinzu kommt, dass Gebert der Platz fehlt, um seine Kreationen zu Hause auszustellen. Während viele für ihr Hobby einen eigenen Raum haben, hat er sich im Flur der Dresdner Altbauwohnung, in der er mit seiner Familie lebt, einen Lego-Bereich eingerichtet.

"Ich habe einen Raumteiler eingebaut, den ich auch mit einer Akustik-Tür verschließen kann", so Gebert. So wird auch die Familie nicht wach, wenn er bis nach Mitternacht an seinen Werken bastelt.

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