Dresdner Partymacher fährt Gäste zum Feiern nach Polen
Dresden - Auf zur Party nach Breslau!
Weil in Dresden noch Clubs, Bars und Diskotheken geschlossen sind, wird in Polen gefeiert. Mit dem Bus zur Party und zurück - das ist die Antwort von Party-Veranstalter & Entertainer Amin Fazani (40) auf den Dauer-Lockdown, unter dem seine Branche seit Monaten leidet.
Die Clubs gehörten in Sachsen zu den Ersten, die in der Pandemie schließen mussten - und sie gehören zu den Letzten, die öffnen dürfen. Deshalb schweift der Blick nach Osten.
Denn in Polen locken nicht nur niedrige Benzinpreise. Hier darf auch richtig gefeiert werden - mit Alkohol und ohne Maske.
"Ich war auf einen Geburtstag in Polen eingeladen. Da entstand die Idee", sagt Amin Fazani. Zum dritten Mal düst nun am Samstag (18 Uhr) sein Partybus ab Postplatz ins Breslauer "P1".
"Vor Fahrtantritt werden alle Gäste getestet", so Fazani. Die dreistündige Fahrt wird für die maximal 80 Gäste mit Musik und Drinks überbrückt.
Dresdner Neustadt-Club "Lobo" will am 4. März öffnen
"In Breslau kann dann bis früh um vier gefeiert werden. Danach fahren wir zurück und auf der Autobahn gibt's ein Frühstück."
Je nach Gästezahl kostet der Partyausflug 45 bis 65 Euro pro Nachtschwärmer, Reservierung über Instagram und Facebook. "Solange ich den Bus mit mindestens 40 Leuten voll kriege, fahren wir jeden Samstag nach Polen", verspricht Fazani.
Eine Ost-Tournee ist jedoch kein Konzept für alle. Während die Neustadt-Bar "Saxxim" erst unter 3G für alle öffnen will, möchte das Parkhotel inklusive "Blauem Salon" so schnell wie möglich aufmachen.
"Ich kann mir aber den Betrieb von Clubs und Diskotheken mit Maskenpflicht auf der Tanzfläche nicht vorstellen. Ich erwarte weitere Ausnahmeregelungen, wenn Zutrittsregelungen sichergestellt und Hygienemaßnahmen wie Lüftungsanlagen vorhanden sind", so Parkhotel-Chef Jens Hewald (50).
Der Neustadt-Club "Lobo" will am 4. März öffnen. Doch noch vermisst der stellvertretende Leiter Sven Schückel (40) klare Ansagen: "Wir warten auf die Hygieneregeln."
Mit 2G machte der Club gute Erfahrungen. Bei 2G-Plus ist Schückel skeptisch: "Wenn Gäste ohne Booster einen Test brauchen, stellt sich die Frage, ob die Testzentren abends lange genug aufmachen..."
Titelfoto: Bildmontage: Lucas Borys Photography/Privat