Dresdner Maskenbildner: Aus seinem Stoff sind echte Bühnen-Träume
Dresden - Der Stoff, aus dem die Träume sind - Thorsten Fietze (53) hält ihn in der Dresdner Operette in Händen. Der Chefmaskenbildner und Kostümbildner stattet das Tanzmärchen "Alice im Wunderland" mit fantastischen Kleidern aus. Sie feiern am 2. Dezember Premiere.
Hutmacher, Märzhase, Herzkönigin, Flamingos, Grinsekatze oder blaue Raupe - Fietze hat für die 16 Tänzer des Balletts rund 160 Kostüme entworfen, die den Kinderbuch-Klassiker von Lewis Carroll lebendig machen.
"Märchen sind etwas Herrliches. Da kann ich mich austoben", sagt Fietze. Doch ohne sein eingespieltes Team und deren Leidenschaft für den Job würden seine Ideen wie Seifenblasen zerplatzen.
"22 Tage waren für die Kostüme geplant. Zwei Monate aber haben wir zu zehnt dafür gebraucht. Jeder hat Überstunden gemacht", zeigt Fietze stolz Kleiderstangen voller verrückter Kreationen.
Die Raupe besteht aus zwölf Tänzern in blauen Gewändern.
Gradmesser für seine Kostüme: Fietzes Frau
Bei den Flamingos wächst der Kopf samt Hals aus einer rosa Perücke und wird wie eine Stabpuppe dirigiert. Für die Frösche passte Fietze Flossen an die Tanzschuhe an. Der Hutmacher trägt einen lila Frack.
"Die Kostüme müssen nicht nur gut aussehen, sie dürfen die Tänzer in ihrer Beweglichkeit nicht einschränken. Deshalb verwende ich gern neoprenartige Stoffe, die ohne starren Unterbau gut stehen."
Es müssen Trikots drunter passen, die nach einer schweißtreibenden Vorstellung gewaschen werden können. Und: Die Tänzer müssen sich schnell umziehen können.
"Gradmesser für die Kostüme ist meine Frau. Sie war Tänzerin und arbeitet heute als Fotografin", freut sich Fietze auf den Einsatz der fabelhaften Kostüme.
Titelfoto: Bildmontage: Staatsoperette/Ezra Rotthoff, Holm Helis