Dresdner Kamera-Legende erfüllt sich Lebenstraum: "Wollte ich unbedingt sehen!"

Dresden - Das "Auge von Dresden" schaut auf Japan. Filmemacher und Kameramann Ernst Hirsch (88) ist gerade von einer zehntägigen Japan-Reise mit seinem Sohn Konrad Hirsch (47) zurückgekehrt. Vater und Sohn waren nicht etwa als Touristen unterwegs, sondern in Sachen Film.

Ernst Hirsch (88) 2011 mit seiner Aufnahmekamera AK 16 von Zeiss Ikon, Baujahr 1951.
Ernst Hirsch (88) 2011 mit seiner Aufnahmekamera AK 16 von Zeiss Ikon, Baujahr 1951.  © imago/C3 Pictures

"Das ist ja immer so bei uns. Wir haben in Japan drei Filme vorgeführt, an denen wir mitgewirkt haben. Zwei Filme von Peter Schamoni, einen über den kolumbianischen Künstler Fernando Botero und eine über den surrealistischen Maler Max Ernst", erklärt Dokumentarfilmer und Regisseur Konrad Hirsch.

"Dieser Film war Bestandteil der Kinoreihe, 100 Jahre Surrealismus', die mit insgesamt zehn Filmen durch Japan tourt."

Im Gepäck hatten die beiden Dresdner auch Hirschs letzten DDR-Film über den japanischen Künstler Katsushika Hokusai (1760-1849) und dessen Ansichten vom Berge Fuji.

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Hokusais Farbholzschnitte der Serie "36 Ansichten des Berges Fuji", welche eigentlich 46 Drucke zählt, beinhaltet sein vermutlich bekanntestes Werk: "Die große Welle vor Kanagawa". Die berühmte Welle ist auch in Dresden präsent - sie erinnert auf der Augustusbrücke an das Elbehochwasser.

Ernst Hirsch mit Sohn Konrad Hirsch stellen in Tokio Studierenden der Keio University den Film "Katsushika Hokusai" von 1989 vor.
Ernst Hirsch mit Sohn Konrad Hirsch stellen in Tokio Studierenden der Keio University den Film "Katsushika Hokusai" von 1989 vor.  © privat
Konrad (l.) und Ernst Hirsch in der To-Ji-Wächtertempel-Anlage von Kyoto.
Konrad (l.) und Ernst Hirsch in der To-Ji-Wächtertempel-Anlage von Kyoto.  © privat

Fuji: Ernst Hirsch bestaunt den Japans größten Berg

Zwei Männer beim Betrachten des Fuji - links der Sohn, rechts der Vater.
Zwei Männer beim Betrachten des Fuji - links der Sohn, rechts der Vater.  © privat

Damals durfte Vater für das Filmprojekt nur die Holzschnitte im Kupferstichkabinett filmen, aber nicht nach Japan reisen.

Den Fuji und diverse Landschaften musste er 1989 von Postkarten abfilmen, verrät Konrad Hirsch.

"Aber ich wollte den Fuji unbedingt einmal selbst sehen", sagt Ernst Hirsch. Über 30 Jahre nach dem Film - und nach über zehnstündiger Flugzeit - erfüllte sich dieser Wunsch.

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Hirsch konnte den heiligen und höchsten Berg Japans (3776 Meter) sehen, ebenso die Hauptstadt Tokio und die alte Kaiser-Residenz Kyoto besuchen. Im Land waren Vater und Sohn mit dem Schnellzug Shinkansen (Höchstgeschwindigkeit 320 km/h) unterwegs.

Vater Ernst (l.) stößt mit Sohn Konrad im Flieger auf die lang ersehnte Japan-Reise an.
Vater Ernst (l.) stößt mit Sohn Konrad im Flieger auf die lang ersehnte Japan-Reise an.  © privat

Für Konrad Hirsch war es die zweite Japan-Reise. "Ich habe 2005 die Palucca Schule nach Japan begleitet. Jetzt ist Vater auf den Reisegeschmack gekommen und will nach Afrika."

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/C3 Pictures, privat

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