Dresdner Filmfest beendet: Eine deutsche Produktion liebte das Publikum besonders

Dresden - Blut begeisterte das Publikum des 37. Filmfests Dresden, das die deutsche Produktion "Do Something" über ein Blutkörperchen prämierte, die obendrein noch einen Preis gewann. Wie blutleer das künftige Budget des Kurzfilmfestivals aussieht, ist offen. Spuren von Kürzungen waren bereits zu spüren.

Regisseurin Sofija Živković bekam zwei Filmfest-Preise.
Regisseurin Sofija Živković bekam zwei Filmfest-Preise.  © Michael Kaltenecker/mdr

Inhaltlich stand das am Sonntag beendete Filmfest Dresden unter dem Motto "Solidarisiert Euch!". Das wird man weiterführen und womöglich wird es in den Folgejahren noch wichtiger werden. Förderkürzungen stehen an, Höhe noch unbekannt

Mehr als 380 Kurzfilme aus 61 Ländern wurden diesmal gezeigt, kuratiert aus so vielen Einreichungen wie noch nie.

Auch der Andrang an den Sälen der Kinos sprach für sich. Am Samstag wurden im Filmtheater Schauburg die Preise vergeben. Acht Jurys und das Publikum wählten ihre Favoriten aus 67 Kurzfilmen in drei Wettbewerben.

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Der mit 20.000 Euro dotierte Sächsische Filmförderpreis, gestiftet vom Staatsministerium für Kultur, ging an "Saigon Kiss" von Hồng Anh Nguyễn (Vietnam, Australien, Deutschland, 2024) aus dem Nationalen Wettbewerb.

Zwei Preise erhielt "Panadrilo" (Panama, 2023) von Marcela Heilbron aus dem Internationalen Wettbewerb für den mit 7500 Euro dotierten Goldenen Reiter als Bester Kurzfilm sowie den mit 6000 Euro dotierten ARTE Kurzfilmpreis.

Deutsche Produktion "Do Something" doppelt ausgezeichnet

Der Animationsfilm eines Blutkörperchens in "Do Something" hat Publikum und Jury berührt.
Der Animationsfilm eines Blutkörperchens in "Do Something" hat Publikum und Jury berührt.  © PR/Filmfest Dresden

Ebenfalls gleich doppelt ausgezeichnet wurde die deutsche Produktion "Do Something" aus dem Nationalen Wettbewerb.

Sofija Živković nahm den Goldenen Reiter sowohl für den Besten Animationsfilm (dotiert mit 3000 Euro, gestiftet von Balance Film) als auch den Publikumspreis (dotiert mit 2000 Euro, gestiftet vom MDR) entgegen.

Der Film handelt von einem roten Blutkörperchen, das in einem Körper lebt, der mit Dehydrierung zu kämpfen hat. Es erhält die Aufgabe, zu Brian, dem Gehirn, zu reisen und ihn zu überzeugen, wieder Wasser zu trinken. Überzeugt war in jedem Fall das Publikum vom Film.

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Dunkles aber deutet sich an: Der MDR hat sein bisheriges Preisgeld von 4000 Euro in diesem Jahr halbiert, die Gesamtpreisgelder in Höhe von 70.500 Euro lagen deutlich unter denen der Vorjahre (rund 72.000 Euro). Die Zukunft des Filmfestes Dresden bleibt also spannend wie die Filme im Programm.

Titelfoto: Bildmontage: Michael Kaltenecker/mdr, PR/Filmfest Dresden

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