Dresdens Museen präsentieren Jahresprogramm: Können sie den Kürzungen wieder trotzen?

Dresden - Von moderner Kunst bis zur Plattenbau-Geschichte, von Quantenphysik bis zu romantischen Märchendichtern: Gewohnt breit ist die Palette der Ausstellungsprojekte der Städtischen Museen für das Jahr 2025. Abgerungen indes den geschrumpften Ressourcen aufgrund der Mittelkürzungen im Kulturbereich. Deren Folgen waren bereits 2024 bemerkbar.

Im Zentrum der Ausstellung "Platte OST WEST" des Stadtmuseums stehen historische Bau- und Wohn-Prozesse in DDR und BRD. Hier ein Plattenbau in Dresden-Gorbitz, circa 1980.
Im Zentrum der Ausstellung "Platte OST WEST" des Stadtmuseums stehen historische Bau- und Wohn-Prozesse in DDR und BRD. Hier ein Plattenbau in Dresden-Gorbitz, circa 1980.  © Hans-Dieter Opitz, Stadtmuseum Dresden

Gisbert Porstmann (62), Direktor des Museumsverbundes bilanziert: "Trotz erheblicher Budgetkürzungen und reduzierter Bildungsangebote konnten die Dresdner Museen 2024 mit 212.148 Besuchern ein starkes Ergebnis erzielen."

Es sei das drittbeste in der Geschichte des Verbundes. Im Jahr zuvor waren es jedoch noch 226.217 Besucher. Den Rückgang von rund 6 Prozent wertet Porstmann als "Reflex auf die Kürzungen".

Die waren und sind einschneidend, so der Museumsdirektor. In zahlreichen Bereichen seien die Budgets um rund 30 Prozent gekürzt worden: "Die Folgen sind deutlich spürbar. Um einen weiterhin geregelten Ausstellungsbetrieb aufrechtzuerhalten, mussten geplante Sonderausstellungen und Projekte gestrichen werden."

Dresden: Sachsen-Prinzessin Xenia "beichtet" ihre vielen Verlobungen in Kuppel-Show
Dresden Kultur & Leute Sachsen-Prinzessin Xenia "beichtet" ihre vielen Verlobungen in Kuppel-Show

Die bevorstehende, abermalige Kürzung um 3,5 Millionen Euro im gesamten Kulturhaushalt bedeute für die Museen in 2025 und 2026 ein Minus von 300.000 Euro pro Jahr, so Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (47, Linke).

Sie sagt: "Die Vorzeichen bleiben ambivalent, wir werden in diesem und nächsten Jahr nicht weiter wachsen können." Die Herausforderung: "Wie können wir die Häuser bei diesen bestehenden Ressourcen weiterhin interessant halten?"

Dafür setze der Museumsverbund laut Postmann auch 2025 "mit spannenden Ausstellungen auf künstlerische und wissenschaftliche Vielfalt."

Weitere Ausstellungen folgen in den nächsten Monaten

Am Donnerstag wurde die erste Ausstellung im Stadtmuseum Dresden eröffnet.
Am Donnerstag wurde die erste Ausstellung im Stadtmuseum Dresden eröffnet.  © Thomas Türpe

Den Auftakt macht das Stadtmuseum mit der am gestrigen Donnerstag eröffneten Ausstellung "Gemeinsam sammeln! Stimme geben! Eine Sammlungswerkstatt mit Stadtbewohner:innen aus der Ukraine".

Am 27. Februar öffnet "Platte OST WEST. Wohnen und Bauen in Großtafelbauweise". Im Frühjahr will man zudem den Masterplan zur Neukonzeption der Dauerausstellung präsentieren.

Die Städtische Galerie zeigt Werke der Künstlerinnen Christine Schlegel und Grit Richter, im Projektraum Neue Galerie werden Doris Titze, Angela Lubič und Franziska Klotz ausgestellt.

Dresden: Ulf Kirsten kommt zum "Schäferstündchen" in die Herkuleskeule
Dresden Kultur & Leute Ulf Kirsten kommt zum "Schäferstündchen" in die Herkuleskeule

Die Technischen Sammlungen stehen im Zeichen des Internationalen Jahres der Quantenwissenschaft, das Leonhardi-Museum widmet sich den Dresdner Künstlern Stefan Plenkers und Friedrich Kracht, im Kügelgenhaus geht es um Dresden-Besuche des Dichters Hans Christian Andersen.

Prekär bleibt die Situation des Kunsthauses, das derzeit provisorische Büros an der Lingnerallee bezieht. Die robotron-Kantine wird man weiterhin bespielen, obwohl deren Ankauf durch den Stadtrat Ende des Jahres abgelehnt wurde.

Im April etwa ist die Ausstellung und Eventreihe "Olicía: Out of the Blue - The Exhibition" geplant. Zudem startet man ein Zeitzeugenprojekt zur Alltagsgeschichte der Kantine als Betriebsgaststätte des VEB-robotron und Ort für Kulturveranstaltungen vor und nach 1989.

Wer Beiträge leisten mag, melde sich per Mail an: kunsthaus@museen-dresden.de.

Titelfoto: Thomas Türpe

Mehr zum Thema Dresden Kultur & Leute: