Dresden - Klingt schwer nach Krimi: Ein Kommissar schmaust an einem Tisch mit (s)einer Leiche. Zum mörderischen Fischessen trafen sich am Mittwoch "Tatort Dresden"-Mordkommissions-Chef Martin Brambach (57) und Ex-Serienopfer Gerd Kastenmeier (56)!
Brambach reiste per Bahn nach Dresden, um am Abend im rappelvollen Thalia-Buchhaus am Külz-Ring seinen Reiseführer "Nice to meet you, Dresden" (Polyglott, 192 Seiten, 19,99 Euro) vorzustellen.
Davor aber lud ihn Promi-Koch Kastenmeier in sein Restaurant ins Kempinski ein. Ein Wiedersehen nach vielen Jahren. Im November 2018 hatte er in der 1100. Tatort-Folge "Nemesis" (gesendet 2019, 8,5 Millionen Zuschauer) mitgewirkt.
Kastenmeier spielte den Wirt Joachim Benda, der mit sechs Schüssen in seinem Büro hingerichtet wird und blutüberströmt an seinem Schreibtisch zusammensackt. Tatort: Kastenmeiers altes Fisch-Lokal im Kurländer Palais.
"Drei Tage hatte sich das Team damals bei mir eingemietet", erinnert sich die Film-Leiche. "In der Uniklinik wurden die Pathologie-Szenen gedreht - der Professor ist bis heute Stammkunde bei mir", grinst Kastenmeier.
Stundenlange Vorbereitung, bis Kastenmeier die perfekte Leiche war
"Es war schon ein komisches Gefühl, bei ihm auf dem Edelstahltisch zu liegen. Und es war so kalt, dass ich sogar Tee zum Aufwärmen getrunken habe. Allein fünf Stunden hat es gedauert, bis ich als Leiche präpariert war." Beim Essen ging es am Mittwoch deutlich schneller - lecker Steinbutt kam fix in die Pfanne.
"Das passt wunderbar, komme ich doch gerade aus Schweden. Dort habe ich drei Tage auch geangelt", verrät Brambach.
"Ich erinnere mich noch genau an den Dreh, wir haben danach auch bei Gerd Kastenmeier gegessen. Seitdem bin ich hier einige Male eingekehrt - und natürlich habe ich auch das Restaurant in meinem Dresden-Führer drin", bestätigt Brambach.
"In diesem Jahr drehen wir im Herbst eine neue Folge, 2026 dann wieder zwei Tatorte." Mal sehen, wer dann die Leiche spielt ...