Kunsthof: In 20 Jahren zum Anziehungsort für Touristen gewachsen
Dresden - Fröhlich, bunt, originell, einzigartig - für die Neustädter Kunsthof-Passage finden sich viele Adjektive.
Rund 80 Wohnungen und 20 Läden, Ateliers, Studios und Lokale beherbergt das kunstvoll gestaltete Areal zwischen Alaunstraße und Görlitzer Straße. Die fünf Höfe, die den Elementen, Tieren, Metamorphosen, Fabelwesen und dem Licht gewidmet sind, feiern in dieser Woche 20. Geburtstag.
Mit Tankred Lenz (57) fing alles an. Der Chef der Firma Ginkgo Projektentwicklung beauftragte die Künstlerin Viola Schöpe (56) mit der Fassadengestaltung des Hauses an der Alaunstraße. "Ich war von Spanien inspiriert, von der Philosophie Hundertwassers, die dem Bewohner ein Recht der Mitbestimmung einräumt. So etwas wollte ich in Dresden haben", sagt Lenz. Der mosaikverzierte, erste Hof der Fabelwesen löste eine Kettenreaktion aus.
Es folgte das Künstler-Trio Annette Paul, Christoph Roßner und André Tempel. Sie ließen sich in St. Petersburg von imposanten Fallrohren inspirieren und entwarfen im Hof der Elemente das Regentheater und als Pendant die Sonnenwand. 15 Meter große Schilde, Affen, eine Giraffe, ein Wasserbüffel und Vögel zieren die anderen Höfe. Auch ein Tier der ersten Stunde: "Die Fruchtfliege", das Atelier von Künstlerin Sabine Vittinghoff.
2002 eröffnete Annett Hering (50) ihr Feng-Shui-Haus: "Neben dem Altmarkt ist hier der beste Standort für Einheimische und Touristen." Das Kneipenrestaurant "Lila Soße" lockt Besser-Esser, die Abendmode von Tatjana Löwen und der Schmuck aus dem Atelier Ultramaringelb vor allem Frauen an. Und, und, und ...
Kurz: Die Kunsthof-Passage hat sich als Touristen-Magnet etabliert. "Aber auch die Dresdner sollen uns nicht vergessen. Der Geburtstag soll Anlass sein, mal wieder bei uns vorbeizuschauen", wünscht sich Illustrator Alexander Neumeister (48), der vor zwei Jahren vom Neumarkt in den Kunsthof zog. Programm der Festwoche: kunsthof-dresden.de