Dresdens erstes Stollenmädchen kehrt nach 30 Jahren zurück: So sieht sie heute aus
Dresden - Es ist garantiert Dresdens süßeste Versuchung. Am Samstag feiert die Stollenhauptstadt die legendäre Kalorienbombe. Ein Festumzug, ein tonnenschwerer Stollen und mehrere Hundert Stollenbäcker sind das perfekte Rezept zum 31. Stollenfest.
Außergewöhnlich: Dieses Mal werden fast alle bisherigen Stollenmädels dabei sein, insgesamt 22. Unter ihnen auch die allererste Stollenrepräsentantin Sophia Schmieder (45, geborene Looß).
Als Schülerin wurde sie 1995 eher durch Zufall zur ersten Trägerin des Titels. "Der Schöpfer der Stollenmädchenfigur hat mich gesehen und wusste, das könnte passen. Nach einem eingehenden Eignungsgespräch war klar, dass ich das erste Stollenmädchen werde", erinnert sich Sophia schmunzelnd.
Das Besondere: Im Gegensatz zu ihren Nachfolgerinnen hatte sie selbst keinen Bezug zum Bäckereihandwerk. Für sie war das jedoch nie ein Problem.
"Ich habe früher schon mit meiner Mama Stollen gebacken und ich mag Stollen", erzählt sie mit einem Augenzwinkern. Auch nach dem Jahr als Stollenmädel hat es sie nicht ins Bäckereihandwerk gezogen.
Höhepunkt des Festes ist natürlich derselbe wie immer
Ganz im Gegenteil. Sophia arbeitete im Marketingbereich und steht aktuell kurz vor der Umschulung zur Heilpraktikerin.
Viele Stollenfeste konnte die Wahl-Leipzigerin bisher nicht besuchen, umso mehr freut sie sich auf die morgige Feier. "Es ist etwas Besonderes, dabei zu sein und die anderen Stollenmädchen zu sehen."
Das Stollenfest beginnt am Samstag, 10 Uhr, mit einem Programm auf der Bühne vor dem Kulturpalast. 11 Uhr setzt sich der Festumzug, begleitet von den Stollenmädchen, in Bewegung. Höhepunkt ist traditionell das Anschneiden des Riesenstollens um 12.15 Uhr.
Wer ein Stück des 1,8 Tonnen schweren Naschwerks probieren möchte, kann für 10 Euro etwa 500 Gramm erwerben. Der Erlös kommt wohltätigen Zwecken zugute.
Titelfoto: Bildmontage: imago/Sven Ellger, picture-alliance/ ZB