Dresdens Gullys werden zu Kunstobjekten

Dresden - Stadtweit gibt es in Dresden 45.000 Gullys. Die 50 wichtigsten davon werden mit neuen Schmuck-Motiven ausgestattet.
Diese Motive sind zu sehen, hier werden die Edel-Gullys verlegt, und das hat eine Berliner "Raubdruckerin" damit zu tun.
Liebevoll von seinen Kollegen "Deckel-Kalle" genannt, ist Daniel Kalweit (37) bei der Stadtentwässerung für sämtliche Schächte und Gullys der Stadt zuständig.
"In Berlin habe ich eine Künstlerin entdeckt, die mit farbigen Gullydeckeln schicke T-Shirts quasi als Kartoffeldruck herstellt."
So verwandeln sich die mit Berliner Wahrzeichen verzierten Gullys der Hauptstadt in T-Shirt-Motive.
"Was die Berliner können, schaffen wir erst recht", so Gully-Chef Kalweit.

Sieben Dresden-Motive, darunter Frauenkirche und Semperoper, aber auch die von der A 4 aus sichtbaren "Faultürme", wurden ausgesucht.
Der Dresdner Grafik-Designer Peter Scharfe (56) abstrahierte alle Motive gerade so weit, dass sie von der Firma Meierguss in Eisen geformt werden konnten. 200 Euro kostet das pro Deckel. 50 hat die Stadtentwässerung bestellt und bereits geliefert gekommen.
Gestern wurde der erste neue Gullys vor dem Fürstenzug montiert. Innerhalb der nächsten sechs Monate folgen die restlichen Abdeckungen, allesamt in der historischen Altstadt.
Der Zweck der neuen Nobel-Gullys? Im Idealfall werden sie von Touristen bemerkt und wertgeschätzt. Die Stadtentwässerung will aber auch, ähnlich wie die Berliner "Raubdruckerin", aus den eigenen Gullys T-Shirts machen.
"Denkbar wäre ein Einsatz in unserem Mitmach-Bereich während des Stadtfestes", so Sprecher Torsten Fiedler (52).


