Die Canaletto-Helden nach dem Stadtfest: Sie machen früh unseren Dreck weg!
Dresden - Besucherrekord beim "Canaletto"-Stadtfest in Dresden - doch viele Menschen machen auch viel Dreck. Am Ende jedes der drei Festtage sieht es in der City aus wie Sau: Überall Berge von Unrat - verschmierte Wurst-Pappen und Servietten, eingeweichte Becher, unappetitliche Essensreste, leere "Kleine Feigling"-Fläschchen.
Aber wie durch ein Wunder: Am nächsten Vormittag ist alles wieder picobello. Zu verdanken haben wir das den "Canaletto"-Helden der Dresdner Stadtreinigung. Zu nachtschlafender Zeit rückten sie aus, um unseren Dreck wegzumachen. TAG24 war dabei.
4.45 Uhr: Orangefarbene Lichter kreisen zwischen den Händlerständen unterhalb der Carolabrücke. Dienstbeginn für 33 fleißige Heinzelmännchen der Stadtreinigung, weitere 13 sind auf Neustädter Seite im Einsatz.
Das Ziel: Der Dreck muss weg - und zwar bis 10.30 Uhr. Überall, vom Terrassenufer über Theater- bis zum Postplatz.
"Wir sind mit drei Lkws, acht Transportern und drei Kleinkehrmaschinen im Einsatz", so Tilo Schulze (62).
Schulze, seit 1985 bei der Stadtreinigung, hat es mittlerweile zum Einsatzleiter gebracht, der vom Büro aus arbeitet. Normalerweise. Doch wegen Urlaubszeit, Schulanfang, Krankheitsfällen und auch dem allgemeinen Fachkräftemangel ist Personal gerade knapp.
Was am Abend nicht auffällt, ist am nächsten Morgen schon weg
Und so muss auch der Chef selbst ran. "Ein Knochenjob, aber ich mache das gerne und bin stolz, dass wir unsere Stadt wieder zum Glänzen bringen", so Schulze.
Wie geplant erreicht der Putztrupp um 6 Uhr früh den Theaterplatz. Zwischen Lkws, Kehrmaschinen und Arbeitern auch der lächelnde Tilo Schulze.
Die Dresdner werden von all dem Plastik, den Scherben und der - sorry - Kotze auf den Stufen zur Brühlschen Terrasse nichts mehr mitbekommen.
Schulze und seiner Truppe sei Dank - echte "Canaletto"-Helden eben.
Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig (2)