Corona-Krise macht Osterhase arbeitslos
Dresden - Jetzt bremst das Coronavirus auch noch den Osterhasen aus!
Fast 20 Jahre lang war der jedes Jahr auf seinem Motorrad unterwegs, um Groß und Klein eine Freude zu machen - erst im Raum Thiendorf (Kreis Meißen), dann rund um Radeberg (Kreis Bautzen). Doch in diesem Jahr muss der Korb leer und das Motorrad wahrscheinlich in der Garage bleiben.
"Ich habe noch keinen Plan, was ich mache", sagt Dieter Noack (62), der hauptberuflich als Baumaschinist arbeitet. Seit 2001 schlüpft der Radeberger jedes Jahr ins Hasenkostüm.
"Das habe ich mir extra von einer Schneiderin nähen lassen. Den großen Korb habe ich bei einem Korbflechter in Thüringen geholt", erzählt er.
Mit der Kiepe auf dem Rücken startet der "Osterhase" normalerweise auf eine 150 Kilometer lange Runde durch die Region. Unterwegs verschenkt er Süßigkeiten an die Kleinen und Schnaps-Pullen an die Großen.
"Ich will anderen eine Freude bereiten. Das macht mir Spaß", sagt Noack. Der Lohn: leuchtende Kinderaugen.
Das muss nun alles ausfallen
"Einmal kam ein kleines Mädchen, hat mir über das Fell gestreichelt und sich für die Ohrringe bedankt", erzählt er. "Die hatten ihre Eltern für sie versteckt."
Das muss nun alles ausfallen. "Vielleicht fahr ich aber eine kleine Runde und winke. In dieser bescheidenen Zeit regt sich darüber hoffentlich keiner auf."
Titelfoto: Holm Helis