Dresden - Bei Schallplatten denken viele an die runden Scheiben von früher, die doch mittlerweile kaum noch jemand hört. Doch auch diese haben noch immer ihre leidenschaftlichen Fans.
Genau eine solche Leidenschaft lässt Wilhelm "Willy" Born (77) in seinem Geschäft "Drop out Records" aufleben. Dabei steckt er so viel Herzblut rein, dass sein "Baby" als einer der zehn besten Plattenläden Deutschlands ausgezeichnet wurde.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (69) vergab den neu geschaffenen "Emil"-Preis für Schallplattengeschäfte am Sonntag.
Der Dresdner Laden konnte dabei vor allem mit einer kompetenten Beratung, einer einmaligen Einrichtung und den verschiedensten Platten punkten.
"Wir bedienen ein breites Programm abseits vom Mainstream, bei uns finden sie keine Hitparaden-Musik wie Taylor Swift", erklärt Plattenchef Born. Dabei arbeitet er viel mit kleinen, unabhängigen Labels zusammen.
Den Laden in der Neustadt betreibt der 77-Jährige nunmehr bereits seit 26 Jahren. Und das, obwohl es nicht immer einfach war.
Nachfolger für den Laden steht fest
"Ich musste den Laden auch durch schwierige Zeiten manövrieren, denn nicht immer war Vinyl so beliebt wie aktuell."
Die Zukunft scheint gesichert, denn auch Jüngere zieht es in den bunten Laden. "Es kommen immer wieder junge Leute, die scharf sind auf die Platten und nicht nur auf das Online-Streamen."
Außerdem ist bereits ein Nachfolger gefunden, der den Laden weiterführen wird.
"Ich bin froh, dass ich jemanden gefunden habe, das ist nämlich gar nicht so einfach." Übergeben möchte er den Laden vielleicht im Laufe des nächsten Jahres.