KI-Bilder setzen Dresden neu in Szene: Irrer "Canaletto-Blick"
Dresden - Der berühmte "Canaletto-Blick" gehört zu den Meisterwerken der Gemäldegalerie. Der venezianische Maler Bernardo Bellotto hat die Stadtlandschaft anno 1748 in seinem Gemälde "Dresden vom rechten Elbufer unterhalb der Augustusbrücke" festgehalten. Was würde der Alte Meister wohl sagen, wenn er sein Original als Blick in die Zukunft sehen könnte?

Genau das können Besucher der Kinderbiennale "Planet Utopia" bis März im Japanischen Palais erleben. Der "Canaletto-Blick" ist Teil der Ausstellung.
Der Rahmen glänzt in barockem Gold. Doch das Gemälde wird von einer KI (Künstliche Intelligenz) gemalt.
Die interaktive Museumsinstallation "Dresden - Utopia - Dystopia" wurde in zwei Semestern von TU-Studenten entwickelt. Je nach Themenauswahl verwandelt sich das über 250 Jahre alte Original in verschiedene Zukunftsvisionen.
Je zwei Faktoren können kombiniert werden: Energie, Erwärmung, Überschwemmung, Verschmutzung, Mobilität, Tiere, Natur und Weltraum stehen zur Disposition.

Verschiedenste KI-Bilder möglich

Palmen wachsen unter sengender Sonne, Kamele ziehen am versandeten Elbufer entlang. Dresden gleicht einer arabischen Landschaft, werden die Symbole Erwärmung und Tiere gewählt.
Fliegende Untertassen und Jachten sind auf dem mächtigen Strom entlang des Terrassenufers unterwegs, wenn Mobilität und Überschwemmung ausgesucht werden.
In der Kombination Natur und Tiere versinkt die historische Altstadt in einem grünen Dschungel voller bunter Papageien.
Doch selbst bei gleicher Paar-Auswahl werden unterschiedliche Bilder mittels KI generiert. Eine futurische Augustusbrücke, Windräder am Stadtrand, Kakteen im Flussbett, Kuppeln aus Glas - alles ist möglich.

"Bisher haben erfreulicherweise bereits über 20.000 Besucher die Ausstellung gesehen und erlebt", freut sich Marion Schmidt von den Staatlichen Kunstsammlungen. "Die KI-Medienstation 'Dresden - Utopia - Dystopia' wird sehr gut angenommen."
Titelfoto: Montage: Screenshot/SKD (2)