Bis zu 500 Schläge pro Minute: Hier können Dresdner in japanische Trommel-Welten eintauchen

Dresden - In unbändiger Energie zeigen ihre Shows die jahrhundertealte Eleganz japanischer Kultur, verschmelzen Tradition und Moderne: Das Taiko-Ensemble "YAMATO - The Drummers of Japan" feiert die Kraft synchron gespielter japanischer Trommeln als Fest der Sinne.

Moderne Popkultur trifft japanische Tradition: Das Trommel-Performance-Ensemble Yamato kommt im Juli in den Kulti.
Moderne Popkultur trifft japanische Tradition: Das Trommel-Performance-Ensemble Yamato kommt im Juli in den Kulti.  © Hiroshi Seo

Mit ihrer neuen, farbenprächtigen Show "Hito no Chikara - Die Macht der menschlichen Stärke" sind die Rhythmus-Virtuosen in diesem Jahr auf Gastspielreise in Europa und ab 1. Juli für sechs Auftritte im Dresdner Kulturpalast zu erleben.

Leidenschaft, Energie, athletische Eleganz und traditionell-asiatischer Zauber durchwirken die Shows von Yamato von jeher. Seit mehr als 30 Jahren reist das Ensemble in thematisch wechselnden Events mit japanischen Trommeln - den sogenannten Taikos - rund um den Globus. Und liefert speziell mit dem neuen Programm "Hito no Chikara" eine aktuelle, spirituelle Botschaft.

Das Zusammenspiel aus japanischer Harmonie, Emotion und purer Kraft stelle sich dem Streben nach technischem Fortschritt entgegen, das in Entwicklung und Einsatz künstlicher Intelligenz münde, so teilt das Ensemble mit. In dieser Welt, in der die digitale Technologie auf dem Vormarsch sei, vermittele die neue Show ihrem Titel entsprechend die Macht und Kraft menschlicher Stärke.

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Ein Energieschub entstehe durch den Gleichklang auf der Bühne im Zusammenspiel mit dem Publikum, sagt Masa Ogawa, künstlerischer Leiter des von ihm 1993 gegründeten Ensembles. Ogawa: "Der Klang der Taiko wird immer eine einzigartige Beziehung des Menschen und seines Herzschlags mit der Trommel sein."

Spitzenfrequenzen mit bis zu 500 Schlägen pro Minute

Archaisch und rituell: Rund 40 bis zu 400 Jahre alte Trommeln kommen zum Einsatz.
Archaisch und rituell: Rund 40 bis zu 400 Jahre alte Trommeln kommen zum Einsatz.  © Jan de Wild Photography

Die Philosophie des Taiko-Do besteht daraus, vollkommene Harmonie im Ensemble zu leben. So trainieren die Yamato-Mitglieder gemeinsam in einem Probenraum des Dorfes Asuka in der japanischen Provinz der Präfektur Nara, um in einer Gemeinschaft aufzugehen, die - laut Ogawa - die intensive Verbindung mit dem Publikum erst möglich mache.

So konzentriert und still die Vorbereitung scheint, so kraftvoll und opulent präsentiert sich die Show auf der Bühne: Mehr als 40 Trommeln kommen zum Einsatz, teils in Spitzenfrequenzen von bis zu 500 Schlägen pro Minute.

Dazu weitere traditionelle japanische Instrumente - von der 500 Kilo schweren Odaiko-Trommel im Bierfass-Format (Durchmesser: 1,70 Meter) bis zum dreiseitigen gitarrenähnlichen Shamisen oder der zarten bronzenen Chappa-Zimbel.

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Eine aufwendige Show: Das komplette Equipment inklusive der Lichtanlage wiegt mehr als 40.000 Kilogramm, manche der Trommeln sind mehr als 400 Jahre alt. Ein Kraftakt, sie zu spielen: Laut Angaben des Ensembles verliert jeder Trommler pro Show zwischen 2 und 3 Kilogramm Körpergewicht, die von den Yamato-Mitgliedern selbst aus Fichtenholz geschnitzten, teils armdicken Trommelstöcke halten oft nur eine Show lang.

Die Yamato-Show "Hito no Chakara" hatte letzte Woche Deutschland-Premiere in München (Deutsches Theater), läuft diese Woche in Frankfurt (Alte Oper) und wird nach dem Dresden-Gastspiel im Kulturpalast (1. - 6. Juli) noch in Köln (Philharmonie) und Berlin (Admiralspalast) zu sehen sein.

Tickets für die Dresden-Shows gibt es im Vorverkauf in fünf Kategorien zwischen 59,99 bis 99,99 Euro.

Titelfoto: Jan de Wild Photography

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