Bildwand aus DDR-Zeiten soll wieder flimmern: Filmnächte-Macher küsst Kino-Denkmal wach
Dresden - Die Dresdner "Filmnächte am Elbufer" sind sein Leben. Er hat sie mitbegründet, 1991 groß und erfolgreich gemacht. Seit mehr als 30 Jahren mischt Matthias Pfitzner (56) in der Open-Air-Kino-Szene mit. Jetzt will Pfitzner helfen, nach über 20 Jahren Programmpause ein Kino-Denkmal in Lauchhammer wachzuküssen: die Drehbildwand im Schlosspark der Kunstguss-Stadt.
"Ich war sofort begeistert, als ich diese Open-Air-Bildwand gesehen habe. Es ist wahrscheinlich die älteste drehbare Bildwand in Deutschland, vielleicht sogar in Europa", schmunzelt Pfitzner.
"Im Prinzip funktioniert ihre Technik so wie bei uns in Dresden."
Nur wurde die rund Hundert Quadratmeter große Kinowand in Lauchhammer 1975 erbaut und "steht seit einem Monat unter Denkmalschutz", bestätigt Bürgermeister Mirko Buhr (45).
"Ich war damals Bauleiter", zeigt Hans-Georg Meseck (81) alte Schwarz-Weiß-Fotos. "Wir haben nach dem Feierabend beim Tagebaugerätebauer Takraf hier rangeklotzt. Im September 1976 haben wir Richtfest gefeiert, aber zur ersten Filmvorführung waren wir nicht eingeladen."
Pfitzner rät, was in Lauchhammer zu tun ist
Seit Jahren schwelt die Idee, das Sommerkino im Schlosspark wiederzubeleben.
Keine leichte Sache im von Tagebau, Leerstand und Bevölkerungsschwund gebeutelten Lauchhammer.
"Wir haben überhaupt kein Kino. Wer Filme gucken will, muss nach Schwarzheide, Finsterwalde, Cottbus oder nach Dresden fahren", weiß Buhr.
Pfitzners Rat: "Einen Trägerverein gründen, der das Open-Air-Kino saniert und betreibt. Sponsoren finden und ein Probewochenende durchführen."
Klein anfangen, groß rauskommen
Eine LED-Wand könnte Pfitzner dafür organisieren und auch bei der Programmgestaltung beraten. "Wir haben in Dresden schließlich auch ganz klein angefangen."
Titelfoto: Bildmontage: Fotos/Norbert Neumann