Bäckerei-Unternehmen sitzt auf einer Viertelmillion Stollen, doch es gibt einen Plan
Dresden - Buden abbauen, Stollen wieder einpacken - die Absage der Weihnachtsmärkte in Dresden, Leipzig und im Stuttgarter Raum stellt das Bäckerei-Unternehmen "Emil Reimann" (65 Filialen in Sachsen) vor eine große Herausforderung. Allein eine Viertelmillion Stollen gehen retour in die Lager in Dresden und Nossen.
"Pro Saison backen wir rund 3,5 Millionen Stollen in Dresden", sagt Betriebsleiter Dirk Einert (54). "Wir sind bislang von der Schließung von acht Weihnachtsmärkten betroffen. Offen ist nur noch unser Standort Frankfurt am Main.
Das bedeutet für uns: Hütten abbauen und 250.000 Stollen verteilen. Das ist nicht einfach, denn unsere Bäckerei-Filialen haben ja die Regale voll", so Einert.
"Natürlich haben wir unseren Online-Shop ausgebaut und ihn personell sogar im Dreischichtsystem besetzt. Wir rechnen in der dreimonatigen Wintersaison mit weit über 30.000 Paketen, die wir verschicken."
Trotzdem: Der Umsatz-Einbruch auf Weihnachtsmärkten samt ausbleibenden Touristen ist dadurch nicht zu kompensieren.
Hinzu kommt: Der Dresdner Stollen, von denen das Unternehmen über 20 köstliche Sorten bäckt, ist ein verderbliches Lebensmittel mit einer Mindesthaltbarkeit von sechs Monaten.
Deshalb kurbelt "Emil Reimann" den Werksverkauf für das sächsische Traditionsgebäck an.
Am Produktionsstandort in der Marie-Curie-Straße gibt es den Stollen zehn Prozent günstiger als im Laden - Mo.-Fr., 7-18 Uhr, und samstags, 7-16 Uhr. "Außerdem laden wir zu zwei Sonderverkaufstagen ein, morgen und am 11. Dezember.
Dann gibt es sogar bis zu 50 Prozent Rabatt auf ausgewähltes Weihnachtsgebäck", lockt Einert.
Titelfoto: Eric Münch