Ausstellung "Porträt und neue Werkgruppe" von Max Uhlig in der Galerie Gebr. Lehmann

Dresden - Der Maler und Grafiker Max Uhlig (87) zählt zu den großen Künstlern Dresdens. Dass seine Schaffenskraft ungebrochen ist, zeigt die Ausstellung "Max Uhlig: Porträt und neue Werkgruppe" in der Galerie Gebr. Lehmann mit einer überraschend feinen, so noch nicht gekannten Seite seines Werkes.

Maler Max Uhlig (87) vor zwei seiner klassischen Gemälde: "Ohne Titel" (2004, l.) und "Doppelbildnis R. D. und A. D." (1993).
Maler Max Uhlig (87) vor zwei seiner klassischen Gemälde: "Ohne Titel" (2004, l.) und "Doppelbildnis R. D. und A. D." (1993).  © Eric Münch

Es ist die erste Zusammenarbeit der Galeristen mit dem Maler.

Am Freitagnachmittag wurde die Schau eröffnet, unter großem Andrang, stimmungsvoll untermalt vom Grenzgänger-Cellisten Matthias Hübner.

Zunächst sind typische Uhlig-Werke zu sehen, 14 an der Zahl. Hinlänglich bekannte, großformatige Porträts, mit pastösen Gittern überlagerte Gesichter in aggressiver, vibrierender Struktur.

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Doch wollte man nicht nur Vertrautes von Max Uhlig präsentieren, sondern auch ganz neu entstandene Arbeiten.

Der 87-jährige Uhlig ist gebrechlich, er geht damit souverän und selbstbewusst um: "Körperlich war es zuletzt schwer für mich", sagt er, damit mehrere Klinikaufenthalte ansprechend.

Ein Jahr lang sei gar nichts gegangen. "Jetzt ist es wieder besser", so der Maler und Grafiker. Aus diesen körperlichen Einschränkungen sei neue Kreativität erwachsen: "Ich konnte zuletzt nicht mehr lange im Stehen arbeiten", so Uhlig. Daraus habe sich die Konstellation der kleineren Formate ergeben.

Ausstellung noch bis zum 4. April

Neue Perspektiven: Uhligs Werkreihe mit kleinformatigen Aquarellarbeiten aus jüngster Schaffensphase füllen eine Wand.
Neue Perspektiven: Uhligs Werkreihe mit kleinformatigen Aquarellarbeiten aus jüngster Schaffensphase füllen eine Wand.  © Eric Münch

Ursprünglich unvollendete, teils zerrissene Aquarelle und Zeichnungen sind es, die Uhlig zuletzt überarbeitet habe. Insgesamt finden sich 56 Werke an einer Wand - collagierte Aquarelle auf altem Bütten, in Passepartout, gerahmt und dicht gehängt.

Sie sind neuesten Datums, mehrheitlich entstanden zwischen 2021 bis 2024. Manche dieser kleinen Werke sind bewusst zeitgenössisch: "Am Tage des Überfalls auf die Ukraine, 2022" heißt eines.

Andere tragen kryptischere Bezeichnungen: "Ein grüner Pudel, hinten gelb, 2023" etwa, oder "Heiter bewegtes Wesen mit schwarzem Auge, 2024". Uhlig schmunzelt: "Sie sind teils ironisch betitelt".

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Er habe auf den welligen Aquarellflächen weichere Formen gefunden, sei aufgestanden aus den Resten seiner sonst gesetzten Farben, habe aus der rechteckigen Form herausgefunden. Bildliche Bedeutung? Meist offen, eher sinnenfroh. Er hätte sich gerne mit den Filmemachern Buñuel und Fellini unterhalten, sagt Uhlig: "Die konnten Erotisches besser als ich."

Der listig-funkelnde Blick aus dem Gesicht unter der charakteristischen schwarzen Strickmütze und Uhligs erstaunlich kräftige Stimme verraten: In diesem Künstler liegt noch viel unverdrossene, starke kreative Kraft.

Die Ausstellung läuft bis 4. April in der Galerie Gebr. Lehmann, Neustädter Markt 11/12, Mi.-Fr. 11-18, Sa. 12-16 Uhr.

Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch

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