Aufgemotzter Gasthof eröffnet vor den Toren Dresdens!

Dresden - Vor erst einer Woche drehte der MDR noch einen "Tatort" im Bistro "T1" von Wirt René Kuhnt (53). Dessen persönlicher "Tat-Ort" aber liegt vor den Stadtgrenzen von Dresden, in Rennersdorf. Kuhnt krempelte die Ärmel hoch und verwandelte in vier Jahren den alten Gasthof "Zur Silbertalsperre" in einen Sehnsuchtsort, der jedes Schöner-Wohnen-Magazin adeln würde. Am Sonntag eröffnet er die Sommersaison in seiner Gartenwirtschaft rund um eine große Linde.

Der Gasthof "Zur Silbertalsperre" - die Fassade mit Sandstein-Fenstereinfassungen bedarf nur noch kleiner Arbeiten.
Der Gasthof "Zur Silbertalsperre" - die Fassade mit Sandstein-Fenstereinfassungen bedarf nur noch kleiner Arbeiten.  © Eric Münch

Der anno 1851 gebaute Gasthof nahe dem Stausee Oberwartha beherbergte Staubeckenarbeiter wie auch Flüchtlinge unter seinem Dach. In den sieben kleinen Zimmern waren die 60er-Jahre stehen geblieben.

Der Gasthof stand Jahrzehnte leer. Kuhnt küsste ihn während Corona wach. Im Erdgeschoss entstand ein Ausschank mit Konzert-Terrasse. Auf der Wiese rund um die Linde steht Gartengestühl.

Die Rennersdorfer haben ihren eigenen Stammtisch mit 26 Plätzen. "Dort sitzt auch der alte Mann, der die Linde gepflanzt hat", schmunzelt Kuhnt.

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Das Obergeschoss hat er komplett entkernt, den alten Tanzsaal freigelegt und sich sein Sommer-Refugium eingerichtet. Im 70 Quadratmeter großen Wohnzimmer wehen leichte Gardinen in den hohen Fenstern. Alte Wandmalereien aus dem 19. Jahrhundert zieren die Wände.

Das Mobiliar mischt goldene Opulenz mit Werkhallen-Charme, umschließt den Gast mit Petrol- und Ockertönen, Samt und Gusseisen. "Das ist meine Art zu genießen", sagt Kuhnt. Und er teilt den Genuss.

Gastro-Profi René Kuhnt (53) eröffnet morgen die Saison in seiner Sommerwirtschaft in Rennersdorf.
Gastro-Profi René Kuhnt (53) eröffnet morgen die Saison in seiner Sommerwirtschaft in Rennersdorf.  © Eric Münch

Gasthof "Zur Silbertalsperre" kann auch gemietet werden!

Der Tanzsaal ist das geräumige Sommer-Refugium des Wirtes.
Der Tanzsaal ist das geräumige Sommer-Refugium des Wirtes.  © Eric Münch
Der Gasthof auf der Rückseite, dort hat Kuhnt eine prächtige geschwungene Metalltreppe und ein "Römisches Bad" angebaut.
Der Gasthof auf der Rückseite, dort hat Kuhnt eine prächtige geschwungene Metalltreppe und ein "Römisches Bad" angebaut.  © Eric Münch

Denn während der Sommergarten nur sonntags von 11 bis 20 Uhr öffnet, kann der Ausschank im Erdgeschoss mit Innenraum und Garten jeden Samstag für Privatfeiern gemietet werden. Für 400 Euro.

"Meine Gäste können alles nutzen, Küche, Geschirr, Garten und Innenraum. Sie können ihr Essen mitbringen oder einen Caterer bestellen - ganz nach Wahl", sagt Kuhnt.

Und möchte ein Jubilar oder ein Hochzeitspaar nach der Feier vor Ort übernachten, "dann ziehe ich kurz aus und überlasse meine Gemächer den Gästen".

Titelfoto: Bildmontage: Eric Münch

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