ARTE berichtet über Dresden: Menschenleer, trist und grau
Dresden - Seit 18 Jahren serviert der deutsch-französische Kultursender arte seine 30-Minuten-Reportagen "Zu Tisch". Keine Sterneköche, sondern ganz normale Menschen stellen dabei ihre Heimat und deren Köstlichkeiten vor.
Am 25. Dezember (18.35 Uhr) wird "Zu Tisch. Dresden" ausgestrahlt. Doch ob diese Sendung den Dresdnern schmecken wird? Das darf bezweifelt werden. Warum?
Die Reportage wurde vor einem Jahr gedreht - mitten im strengsten Lockdown. Dresden präsentiert sich unter der Kameradrohne als menschenleere, triste Stadt, noch dazu getaucht in graues Novemberlicht.
Erschwerend kam hinzu: "Der Striezelmarkt wurde gerade wieder abgebaut", erinnert sich Regisseurin und Autorin Wilma Pradetto (71) an ihre neuntägigen Dreharbeiten.
Weihnachtsstimmung war da schwerlich einzufangen.
Keine Sterneköche, sondern ganz normale Menschen
Film oder Stollen ist Geschmackssache
Der Christstollen sollte es herausreißen. Doch auch hier das Dilemma: Stollenfest, Riesenstollen, öffentliche Stollenverkostung des Schutzverbandes - alles fiel ins Wasser.
Pradetto schaute stattdessen bei Bäckermeister Frank Gehre (36) in die Backstube, inszenierte eine Miniverkostung auf Schloss Eckberg:
"Wir wollten Tradition mit Moderne verbinden", erklärt Pradetto, warum sie neben dem echten Dresdner Christstollen einen nicht unerheblichen Teil der Filmzeit einem veganen Stollen (ohne Butter) widmet, der von einem jungen Paar gebacken wird.
Film wie Stollen sind wirklich Geschmacksache!
Titelfoto: Eric Münch