Rock, Bier und heiße Sexfotos: Als Opa Ingolf die Kakadu-Bar beben ließ
Dresden - Der erste Kuss. Der erste Tanz. Der erste Kater. 70 Jahre Tanzbar "Kakadu" sind mit Tausenden Erinnerungen verknüpft. Für den Dresdner Ingolf Zahn (78) war der Keller des Parkhotels der Anfang einer kleinen Musiker-Karriere.
"1962 habe ich mit vier Klassenkameraden eine Band gegründet. Wir nannten uns "The Hurricanes'. Wir sollten Schwung in die Bar bringen, mittwochs und samstags, mit Rock und Blues", erzählt der gelernte Schlosser, der Saxofon und später auch Schlagzeug spielte.
"Mittwochs tanzten wir mit den Kellnerinnen, aber samstags war es rappelvoll."
Auch bei der Band klingelte es in der Kasse: "Wir bekamen 350 Mark pro Auftritt, jeder ein großes Bier und einen Mocca-Edel."
Und wie sich herausstellte, verdiente der Band-Manager noch nebenher. "
Er verkaufte Sexfotos, während wir spielten. Aber das merkte ich erst, als die Sitte bei mir zu Hause klingelte", schmunzelt Zahn. Der Manager wurde gefeuert. Doch das nächste Unheil ließ nicht lange auf sich warten.
"Wir spielten zu viel Westmusik, wurden als Band heruntergestuft und kurz danach bekamen alle meine Bandmitglieder die Einberufung zur Armee." "The Hurricanes" waren Geschichte.
Jüngere Musiker stehen jetzt auf der Bühne. Zum 70. Geburtstag singen morgen (14 Uhr) "The Pearlettes" zu Kaffee und Kuchen beim Tag der offenen Tür, ab 20 Uhr wird der Kakadu-Geburtstag gefeiert.
Am Sonntag lädt Fräulein Clara ab 16 Uhr zum Tanztee.
Titelfoto: Eric Münch