Abschied von der Dresdner Philharmonie: Die letzten Konzerte mit Chefdirigent Marek Janowski

Dresden - Es war nicht die längste Amtszeit eines Chefdirigenten bei der Dresdner Philharmonie, aber sicher eine der einflussreichsten: Marek Janowski (84), Chefdirigent seit 2019, nimmt Abschied. Zum Ende der Spielzeit endet sein Engagement, am 1. und 2. Juli dirigiert er seine letzten beiden Konzerte mit dem Orchester als dessen Chef.

Dirigent mit klarer Gestik: Marek Janowski (84).
Dirigent mit klarer Gestik: Marek Janowski (84).  © Markenfotografie

Janowskis Amtszeit bei der Philharmonie sind eigentlich zwei. Zwischen 2001 und 2003 war er schon einmal in Chef-Position, damals ging er im Zorn darüber, dass die Stadt das Versprechen nicht hielt, dem Orchester einen neuen Konzertsaal zu bauen.

Er würde wiederkommen, wenn die Situation eine andere sei, sagte Janowski damals und hielt Wort. Zwei Jahre nach der Eröffnung des zum Konzertsaal umgebauten Kulturpalastes 2017 war er, 80 Jahre alt, wieder da.

Janowski galt immer als strenger Kapellmeister, Orchestererzieher ist ein anderer Begriff, der gern auf ihn angewandt wurde.

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Ein ambitionierter Dirigent, der auch mit der Dresdner Philharmonie die Herausforderung suchte. 36 Programme in 50 Konzerten musizierte man, herausragend sicher die konzertante Aufführung von Wagners "Der Ring des Nibelungen" 2022 im Kulturpalast, mit der er dem Orchester eine neue Dimension erschloss.

Trotz Strenge ist das Verhältnis des Orchesters zu seinem Chefdirigenten auch ein herzliches.

Ein Geschenk für die Stadt

Janowski dirigiert seine letzten beiden Konzerte mit dem Orchester, als dessen Chef, am 1. und 2. Juli 2023.
Janowski dirigiert seine letzten beiden Konzerte mit dem Orchester, als dessen Chef, am 1. und 2. Juli 2023.  © Sebastian Kahnert/dpa

"Die Zusammenarbeit mit Marek Janowski war vom gemeinsamen Ziel getragen, die Dresdner Philharmonie in ihrem Weltklasse-Konzertsaal als Spitzenorchester zu verankern", sagt Intendantin Frauke Roth (56).

"Seine umsichtige und kluge Programmgestaltung, seine unermüdliche und unerbittliche Probenarbeit, die fantastischen Konzerte und natürlich der konzertante 'Ring' mit ihm haben unser Orchester nachhaltig geprägt", so Orchestervorstand Robert-Christian Schuster.

Auch die Stadtoberen winden dem scheidenden Chefdirigenten Kränze. "Die Stadt Dresden ist Marek Janowski sehr verbunden, prägte er doch in über zwei Jahrzehnten das Musikleben mit eigenem Anspruch und gemeinsamem Erfolg", lässt OB Dirk Hilbert (51, FDP) verlauten.

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"Es war ein Geschenk für unser städtisches Orchester wie für die Stadt Dresden, dass Maestro Marek Janowski mit der Einweihung des neuen Konzertsaales im Kulturpalast bereit war, die Dresdner Philharmonie nochmals als Chefdirigent und Künstlerischer Leiter zu führen", so Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (45, Linke).

Mit Bruckners 8. Sinfonie war Janowski im September 2019 angetreten, mit der 5. Sinfonie des Komponisten sagt er als Chefdirigent ade. Ein Abschied von der Funktion, nicht vom gemeinsamen Musikmachen. Zum Gedenkkonzert des 13. Februar mit Dvoráks "Stabat mater" kehrt der Maestro ans Pult "seines" Orchesters zurück.

Titelfoto: Markenfotografie

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