80. Jahrestag der Zerstörung Dresdens und des Kriegsendes: Kultur zum Gedenken

Dresden - Das Gedenken zum 13. Februar, die Zerstörung der Stadt, es hat in diesem Jahr ein höheres Gewicht als sonst, denn es verbindet sich mit dem 80. Jahrestag des alliierten Bombenangriffs und des Kriegsendes am 8. Mai. Dresdens Kulturinstitutionen reagieren darauf mit verschiedenen Veranstaltungen.

Gedenken mit Kerzen vor der Frauenkirche. Diese Aufnahme stammt aus dem Februar 2023.
Gedenken mit Kerzen vor der Frauenkirche. Diese Aufnahme stammt aus dem Februar 2023.  © imago/Sylvio Dittrich
  • Das Gedenkkonzert der Staatskapelle fällt zusammen mit dem 6. Sinfoniekonzert des Orchesters, geleitet vom neuen Chefdirigenten Daniele Gatti. Gespielt wird Verdis "Messa da Requiem" (1874). Es singen Eleonora Buratto (Sopran), Szilvia Vörös (Mezzo-Sopran), Francesco Meli (Tenor), Michele Pertusi (Bass) und der Staatsopernchor. Aufführungen in der Semperoper finden statt am 12. und 13. Februar.
  • Auch bei der Dresdner Philharmonie tritt der neue Chefdirigent ans Pult, wenngleich er erst ab kommender Spielzeit im Amt sein wird: Sir Donald Runnicles. Auf dem Programm steht das "War Requiem" seines britischen Landsmannes Benjamin Britten, das - 1962 entstanden - auf die Zerstörung Coventrys durch deutsche Bomberverbände am 14. November 1940 reagierte. Doch ist dieses große Werk für Orchester, Solisten und Chöre längst, wie jegliche gute Musik, über das konkrete Ereignis hinausgewachsen zu einem klingenden Fanal gegen den Krieg an sich. Es singen Sara Jakubiak (Sopran), Thomas Atkins (Tenor), Russell Braun (Bariton), der Tschechische Philharmonische Chor Brno, der Kinderchor Radost Praha, der Philharmonische Chor und der Philharmonische Kinderchor. Eine Aufführung am 13. Februar.
  • Schon am 9. Februar, heute, findet in der Kreuzkirche die Uraufführung des "Requiem A." des Komponisten Sven Helbig statt. Es singt der Kreuzchor und spielt die Staatskapelle, Solist ist der Dresdner Bass René Pape, dem Helbig für das Requiem zwei Arien auf den Leib geschrieben hat. Am Freitagnachmittag brachten Helbig, Kreuzkantor Martin Lehmann und Veranstalter Stephan Gräber (Waterloo Produktion) im Innern der Kirche eine Installation für das Requiem an.
Kreuzkantor Martin Lehmann (53, v.l.), Komponist Sven Helbig (57) und Veranstalter Stephan Gräber (53) vor der "A"-Installation in der Kreuzkirche.
Kreuzkantor Martin Lehmann (53, v.l.), Komponist Sven Helbig (57) und Veranstalter Stephan Gräber (53) vor der "A"-Installation in der Kreuzkirche.  © Thomas Türpe

Auch hier könnt Ihr am Gedenken zum 13. Februar teilnehmen

  • Verschiedene Formate widmet die Frauenkirche dem Gedenken. Installiert zum Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar, ist der Neumarkt im Bereich vor dem Gotteshaus mit Dutzenden Porträtaufnahmen von Holocaust-Überlebenden des Fotokünstlers Luigi Toscano eine große Ausstellungsfläche.
  • Unter der Überschrift "Friedenswort & Orgelklang" ist in zwei Veranstaltungen, 12 und 18.10 Uhr, ein Friedensgebet aus Coventry enthalten. Zwischen 16 und 22 Uhr ist auf dem Neumarkt "Stilles Gedenken", mit Bildung der Menschenkette ab 17 Uhr. Um 18.15 Uhr begibt sich, wer teilnehmen möchte, auf dem "Dresdner Gedenkweg" an "ausgewählte Orte, die an die Schuld der Deutschen und das Leid im Zweiten Weltkrieg sowie an Zerstörungen in der Nachkriegszeit erinnern." Zugleich werde damit auch der Hoffnung vermittelnde Wiederaufbau in der Stadt, die Sehnsucht nach Frieden, die friedliche Revolution von 1989 sowie der Wunsch zur Versöhnung thematisiert, heißt es. Der Gedenkweg beginnt an der Gedenkstele zur Zerstörung der alten Synagoge und der Ermordung der Juden zur Zeit des Nationalsozialismus am Hasenberg, gegenüber der neuen Synagoge.
  • Um 22 Uhr, im Anschluss an das Glockengeläut zum Gedenken, beginnt die "Nacht der Stimmen". Es sprechen Frauenkirchenpfarrer Markus Engelhardt, der Lyriker und Esssayist Durs Grünbein und The Very Reverend John Witcombe Dean of Coventry, es musizieren der Chor der Frauenkirche unter Leitung von Frauenkirchenkantor Matthias Grünert und Frauenkirchenorganist Niklas Jahn.

Titelfoto: imago/Sylvio Dittrich

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